Vertrag unterzeichnetGrindelwald rückt Welterbe in den Fokus
Die Stiftung Unesco World Heritage Swiss Alps Jungfrau-Aletsch und Grindelwald verstärken ihre Zusammenarbeit.

«Ich bin davon überzeugt, dass es auf dem internationalen Markt kein besseres Label gibt», sagte am Freitag Peter Egger, Präsident der Jungfrau Region Tourismus AG. Damit meinte er das Label Unesco World Heritage Swiss Alps Jungfrau-Aletsch (SAJA) mit dem blauen Jungfrau, Bietschhorn und Aletschgletscher-Logo.
Seit 20 Jahren gehören 23 Gemeinden im Wallis und im Berner Oberland zum Weltnaturerbe in den Schweizer Alpen. Sie unterzeichneten die Charta vom Konkordiaplatz und verpflichteten sich, die Region nachhaltig zu entwickeln.
Auf drei Ebenen sichtbar
«842 Quadratkilometer Fläche, 9 Viertausender, 50 Prozent des Gletschervolumens der Schweiz. Wir sind stolz darauf», sagte SAJA-Stiftungspräsident Heinz Karrer. Schutz und Aufwertung, Bildung und Sensibilisierung für die ausserordentlichen Naturphänomene seien die Ziele. Er und Geschäftsführer Hans-Christian Leiggener sind gestern nach Grindelwald gereist, um einen Vertrag mit der Gemeinde und Grindelwald Tourismus zu unterzeichnen. Die Zugehörigkeit zum Unesco-Welterbe wird in Zukunft auf drei Ebenen sichtbarer und erlebbarer.
«Wir sind stolz darauf.»
Mit Swiss-Alps-Logo
Künftig dürfen alle Leistungsträger in Grindelwald, die wollen, das Unesco-Logo für ihre Kommunikation einsetzen. «Je mehr, desto lieber», sagte Hans-Christian Leiggener, Geschäftsführer der Stiftung. Grindelwald ist für ihn ein beispielhafter Tourismusort, weil es touristisch in der höchsten Liga spielt, ausserordentliche Alpengipfel so nahe sind und das Land noch sehr aktiv bewirtschaftet wird.
Mit vier virtuell, aber professionell begleiteten Themenwegen, welche internationale Nachhaltigkeitsziele beispielhaft aufzeigen, wurde ein neues Angebot für Gäste (und auch Einheimische) geschaffen. Themen sind Wasser, Landwirtschaft, Naturgefahren und Klimawandel, der von der Pfingstegg aus beispielhaft erlebbar wird.
«Ein Zeichen setzen»
Mitunterzeichnet haben den Vertrag die Gemeindeschreiberin Monika Kübli und Gemeindepräsident Beat Bucher. «Wir wollen ein Zeichen setzen und etwas tun», sagte er. Die Aufgabe der Gemeinde sei es vor allem, zu den Wanderwegen zu schauen und sie sicher zu erhalten. Er hofft, dass die Wandernden sehen, dass Grindelwald nicht «Ballenberg» ist, und sie ihre Erlebnisse speichern und weitertragen.
Grindelwald Tourismus wird für die nächsten vier Jahre zehn Schulklassen, welche die Stiftung auswählt, empfangen und ihnen komplexe Themen wie Tourismus, Landwirtschaft, Klimaschutz und Biodiversität näherbringen, was zur im Lehrplan vorgesehenen Bildung in Nachhaltigkeit passt. Und auch eine Empfehlung für Ferien im Unesco-Welterbe sein kann.
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