Griechenland-Krise kostet Baloise Millionen
Der Versicherer Baloise leidet unter der europäischen Schuldenkrise: Das Unternehmen musste einen Gewinnrückgang von 86 Prozent hinnehmen. Grund sind vor allem Abschreibungen auf griechischen Staatsanleihen.

Beim Versicherer Baloise ist der Gewinn im vergangenen Jahr um 86 Prozent auf 61,3 Millionen Franken eingebrochen. Die Gruppe musste unter anderem Abschreibungen auf griechischen Staatsanleihen vornehmen.
Die Griechenland-Krise kostet die Baloise rund 60 Millionen Franken, wie die Gruppe schon im November mitgeteilt hatte. Allerdings sind nur rund 3 bis 4 Prozent der Kapitalanlagen des Versicherers Regierungsobligationen der Eurokrisenländer Italien, Spanien, Portugal, Irland und Griechenland.
Unzufrieden mit dem Ergebnis
Wertberichtigungen auf Aktien und der starke Franken setzten dem in einer Reihe von europäischen Ländern tätigen Versicherer ebenfalls zu, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. In Kroatien musste die Baloise den Firmenwert (Goodwill) der Tochtergesellschaft tiefer setzen, was den Gewinn zusätzlich schmälerte.
Mit dem Geschäftsergebnis sei er nicht zufrieden, liess sich Konzernchef Martin Strobel in einer Mitteilung zitieren. Ungeachtet des Gewinneinbruchs bezahlt die Gruppe ihren Aktionären aber wie im Vorjahr 4.50 Franken Dividende pro gehaltenen Titel.
Tieferes Geschäftsvolumen
Auch das Geschäftsvolumen sank. Der Rückgang auf 8,14 Milliarden Franken beträgt in Franken 14,6 Prozent und in lokalen Währungen 9,9 Prozent. Das Anlagegeschäft mit reichen Kunden im Ausland, das die Baloise von Luxemburg und Liechtenstein aus betreibt, brachte nicht mehr die hohen Zuflüsse wie 2010.
Wie andere Schweizer Versicherer bieten die Basler sogenannte Versicherungsmäntel an, eine steuergünstige Form von Geldanlagen in einem speziellen Lebensversicherungsprodukt. Anfang 2010 strömten den Anbietern hohe Summen zu, weil italienische Kunden mit der Steueramnestie ihrer Regierung («scudo fiscale») ein Zeitfenster nutzen konnten, um Geld in Versicherungsmänteln anzulegen.
Allerdings sank auch das Volumen mit klassischen Lebensversicherungen um 4,1 Prozent. Im Schadengeschäft legte die Baloise dafür um 3,2 Prozent zu. Zudem kam per Ende Jahr eine günstige Schadenbilanz zustande: Der Anteil der Schadenleistungen und Verwaltungskosten am Prämienvolumen (Combined Ratio) verschlechtere sich nur leicht von 95,2 Prozent auf 95,5 Prozent.
Banktochter steigert Gewinn
Die zur Baloise-Gruppe gehörende Regionalbank SoBa steigerte im vergangenen Jahr ihren Bruttogewinn um 9,3 Prozent auf 37,7 Millionen Franken und den Reingewinn um 2,3 Prozent auf 21,7 Millionen Franken.
Das höhere Geschäftsvolumen und gesenkte Kosten hätten dazu beigetragen, teilte das in Solothurn beheimatete Institut mit. Die Bank SoBa ist stark im Hypothekengeschäft, wo die Ausleihungen um 4 Prozent auf 5,94 Milliarden Franken anstiegen.
SDA/wid
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