Grenzkonflikt zwischen Serbien und Kosovo fordert einen Toten
Die kosovarische Sonderpolizei zieht sich offenbar von den besetzten Grenzübergängen zu Serbien zurück. Der Nato ist es scheinbar gelungen, den Konflikt zu schlichten.

Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen mit serbischen Bewohnern im Norden des Landes ist ein kosovarischer Polizist offenbar seinen Verletzungen erlegen. Ministerpräsident Hashim Thaci sprach der Familie des Beamten sein Beileid aus und sagte, der Angehörige einer Spezialeinheit sei zuvor bei «Angriffen des gewalttätigen Mobs» schwer verletzt worden.
Die Einheit des Mannes sei von Serben angegriffen worden, die gegen einen Polizeieinsatz an den Grenzübergängen zu Serbien protestiert hätten, teilte die Polizei mit.
Polizei zieht sich zurück
Im Grenzkonflikt zwischen Serbien und dem Kosovo hat die von der Nato geführte internationale Schutztruppe KFOR offenbar mittlerweile geschlichtet. Die kosovarische Sonderpolizei werde sich von den zwei in der Nacht besetzten Grenzübergängen zu Serbien zurückziehen, sagte KFOR-Sprecher Hans Wichter. Eine Bestätigung von kosovarischer Seite gab es zunächst nicht. Ein Reporter der AP hat jedoch wieder Verkehr an einem der Grenzübergänge beobachtet.
der Kosovo hatte im Norden des Landes Polizeieinheiten stationiert, um die Kontrolle über zwei umstrittene Grenzübergänge nach Serbien zu übernehmen. Innenminister Bajram Rexhepi erklärte, mit dem Einsatz in der Nacht auf heute solle ein Importverbot für Güter aus Serbien durchgesetzt werden.
Reaktion auf Boykott von Serbien
Eine Kontrollstelle wurde demnach von etwa 40 Polizisten kontrolliert, an der zweiten blockierten Serben den Zugang. Kosovo hatte die Einfuhr von Gütern aus Serbien vergangene Woche verboten und damit auf einen Boykott kosovarischer Produkte der Regierung in Belgrad reagiert.
Die EU-Kommission kritisierte die Nacht- und Nebelaktion scharf. «Das war nicht hilfreich», sagte eine Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton am Dienstag in Brüssel. Der Einsatz von Spezialeinheiten der Polizei sei mit der EU und ihrer Kosovo-Mission Eulex nicht abgestimmt und werde von der EU nicht gutgeheissen. Die Sprecherin betonte, das Zollproblem solle im Dialog zwischen Pristina und Belgrad gelöst werden, der Streit müsse friedlich überwunden werden.
AFP/dapd/rub/miw
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch