Gratis WLAN-Offensive in Bern abgeblasen
In der Stadt Bern wird es in Zukunft kein kostenloses, öffentliches WLAN geben. Zu teuer, kommt die Stadtregierung zum Schluss. In der Innenstadt gebe es immer mehr Orte, von denen aus ein Gratis-WLAN-Zugriff möglich sei.

Bereits 2008 stellte die Berner Stadtregierung ein flächendeckendes WLAN-Netz in Aussicht. Dazu wurde mit einem privaten Anbieter ein Vertrag ausgearbeitet. Doch so richtig viel Schwung kam nicht in die Sache. Ein solches Netz lasse sich nicht über Nacht aufbauen, hiess es vom privaten Betreiber.
2012 blies die BDP/CVP-Fraktion im Berner Stadtrat zur WLAN-Offensive und reichte ein Postulat ein. Das von dem privaten Anbieter realisierte Netz erfülle die Erwartungen nicht, kritisierten die Postulanten. Nun solle die Stadtregierung prüfen, unter welchen Bedingungen und zu welchen Möglichkeiten ein qualitativ hochstehender Gratis-Zugang realisiert werden könne.
Das hat der Gemeinderat nun getan, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht zum Vorstoss hervorgeht. Abgeklärt wurden Möglichkeiten mit dem städtischen Energieversorger Energie Wasser Bern (ewb), aber auch mit verschiedenen anderen Anbietern.
100'000 bis 300'000 Franken
Der Aufbau einer WLAN-Infrastruktur wäre kostenintensiv, schreibt die Stadtregierung in dem Bericht. Die flächendeckende Einrichtung würde mehrere Millionen Franken kosten und auch der Betrieb der Infrastruktur wäre nicht gratis. Der Gemeinderat geht von jährlichen Betriebskosten von 100'000 bis 300'000 Franken aus.
Der Gemeinderat liess sich nach eigenen Angaben auch andere Technologien präsentieren. Doch auch hier erschien ihm der Nutzen im Vergleich zu den Kosten als zu gering.
Dazu kommt nach Ansicht der Stadtregierung, dass es in der Stadt immer mehr Orte gebe, von denen aus ein Gratis-Zugriff aufs Internet möglich sei. Gerade Gastronomiebetriebe könnten so ihren Kunden ein attraktives Zusatzangebot machen.
Vor zwei, drei Jahren wäre ein Stadt-WLAN für die Bernerinnen und Berner ein Mehrwert gewesen, heute sei es lediglich ein «nice to have», wird Gemeinderat Reto Nause im «Blick am Abend» zitiert.
SDA/sih
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