Gratis-Skifahren soll den Lift erhalten
Ein Wochenende lang Gratisskifahren für Familien. So will die Skilift Egg AG ihre Anlagewieder bekannter machen. Es geht wie schon seit Jahren darum, das Überleben zu sichern.

Es ist trüb an diesem Samstagvormittag im Ottenleuebad. Am Skilift oberhalb des grossen Parkplatzes lassen sich so um die 20 Personen den Hang hinaufziehen. Dass der Skilift im Ottenleuebad immer noch läuft, ist mit viel Einsatz und Kampf verbunden. Nicht erst heute, sondern schon seit Jahrzehnten. Die Bergstation des Liftes liegt auf 1600 Metern, damit ist die Schneesicherheit nicht in jedem Winter gegeben.
Und das Ottenleuebad ist abgelegen und von der Agglomeration Bern aus nicht schnell zu erreichen. Dazu kommt, dass das Hotel-Restaurant Ottenleuebad eine wechselvolle Geschichte hat. Einmal war es offen, dann wieder für Monate oder gar Jahre geschlossen.
Im September des letzten Jahres haben die letzten Wirtsleute das Handtuch geworfen, das Gebäude ging an die Gantrischplus AG über, die vom Naturpark Gantrisch gegründete Firma. Entgegen anders lautenden Informationen noch im September bleibt der Betrieb in diesem Winter geschlossen.
Jüngere haben übernommen
Verwaltungsratspräsident Benno Lehmann (40) steht auch an diesem Samstag beim Skilift. «Im Winter bin ich oft da. Die Kinder können Ski fahren, und ich helfe dem Team dort, wo es mich gerade braucht», erklärt er.
Lehmann und sein Verwaltungsrat kämpfen gegenwärtig um den Erhalt des Skilifts. Sie haben ihr Amt im letzten Jahr von den Älteren übernommen, die den Kampf während Jahrzehnten geführt hatten.
«Ich hörte per Zufall davon, dass sie niemanden finden, um weiterzumachen», sagt Benno Lehmann. Er war von Giffers aus mit seinen Kindern oft am Lift im Ottenleuebad. «Ich möchte mithelfen, dass es hier weitergeht. Vor allem für Familien und die Kinder.»
Hoher Umsatz im Beizli
Innovation heisst das Schlagwort. So bot der Skilift an einem Januarwochenende Gratisskifahren für Familien an. «Wir haben dieses Wochenende mit einem Crowdfunding finanziert», so Lehmann. Da sei tatsächlich genügend Geld zusammengekommen, sodass die Löhne der Skiliftangestellten haben bezahlt werden können.
«Zudem finanzieren wir den Liftbetrieb ja immer auch aus dem Erlös des Beizli quer.» Laut Lehmann sind an diesem Wochenende mehr als 600 Erwachsene und Kinder am Lift gewesen. Das ergab einen schönen Umsatz im Beizli, das gegenwärtig ja die einzige Verpflegungsmöglichkeit ist.
Tiefe Preise, schöne Aussicht
Die schöne Aussicht auf die Gantrischkette und die tiefen Preise machen den Lift eigentlich attraktiv. Das Pistenangebot ist übersichtlich, sodass Kinder schnell einmal selbstständig Ski fahren können. Mit dem «Familienhit» fahren zwei Erwachsene und ihre Kinder vier Stunden lang für 50 Franken.
Neben solchen Angeboten organisieren die Skiliftleute immer wieder Besonderes. So steht in Vollmondnächten jeweils eine Fackelabfahrt mit Fondueplausch auf dem Programm. «Anfang Winter, als wir noch zu wenig Schnee hatten, schaufelten wir den Weiher frei. Schlittschuhlaufen war angesagt», so Lehmann. Er und seine Leute tun alles, damit der Skilift im Ottenleue nicht vergessen geht.
Am kommenden Wochenendefindet das Skifest Ottenleue statt. Am Sonntag fahren Erwachsene und Kinder Rennen um attraktive Preise. Anmeldeschluss ist am Freitag, 15. Februar. www.skilift-ottenleue.ch
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