Ein Berner Sprayer erzählt«Graffiti passen zum Lifestyle, ein bisschen auf die Regeln zu scheissen»
Als 18-Jähriger überlebte ein Berner Sprayer den Sprung von einer hohen Mauer. Nach dem Tod einer Berner Sprayerin erzählt er seine Geschichte.

Über die Festtage publizieren wir die besten Reportagen, Interviews und Hintergründe der letzten Monate nochmals. Dieser Artikel erschien erstmals am 14. April 2021.
Ich habe schon als Kind gern Grenzen ausgelotet, und als Jugendlicher machte ich das eben mit dem Sprayen von Graffiti. Das Konzept von Regeln hat für mich einfach nie richtig Sinn ergeben; schliesslich wird man nie gefragt, ob man die geltenden Normen einhalten will – wieso also sollte ich? Für mich ist Freiheit, wenn ich selber auswählen kann, woran ich mich halte und woran nicht. Graffiti haben sich angeboten, weil du nur einen Stift oder eine Dose brauchst, um diese Freiheit leben zu können. Und sie sind verbunden mit diesem Lifestyle: ein bisschen auf die Regeln zu scheissen.