«Graffiti-Killer» rückt den Sprayereien zu Leibe
Jeden dritten Tag wird ein BLS-Zug mit Graffiti verunstaltet. Um den Sprayern den Reiz zu nehmen, will die BLS die Züge reinigen, bevor sie wieder aufs Netz gehen.

Manchmal muss Stephan Bärtschi (48) schmunzeln, wenn er ein neues Graffiti begutachtet. «Nachdem der Bär Finn 2009 angeschossen worden war, sprayte jemand die Szene mit dem verletzten Bären an einen unserer Züge.» Dennoch, auch bei kunstvollen Graffiti muss der Leiter des Bereiches Security und Events bei der BLS rigoros vorgehen. Denn durchschnittlich jeden dritten Tag wird ein Zug versprayt. «Dies geschieht hauptsächlich an den Wochenenden und nachts», erzählt Bärtschi. Im Bahnhof Bern steht eine Reinigungsanlage. Dort werden frühmorgens Wagen von Graffiti befreit. Denn die BLS hat ein ehrgeiziges Ziel: Versprayte Züge sollen gar nicht erst aufs Schienennetz gelangen. «Leider ist dies nicht immer möglich. So gross ist unsere Zugreserve nicht. Deshalb kann nicht jeder beschädigte Wagen sofort aus dem Verkehr gezogen werden.» Weil Samstag- und Sonntagmorgen am wenigsten Züge im Einsatz stehen, werden Graffiti an den Wochenenden entfernt.