Grabungen reduziert
Der archäologische Dienst muss sich auf das Wesentliche beschränken, verlangt der Grosse Rat. Das tut der Dienst allerdings angesichts des Baubooms im Kanton Bern bereits.

Er anerkenne die Aufgabe der Archäologie, betonte gestern Mathias Tromp (BDP, Bern) im Grossen Rat. Doch gelte es zu verhindern, dass Bauprojekte wegen archäologischer Grabungen ohne grossen Erkenntniswert verzögert würden. Ausserdem solle die Dienststelle Archäologie mit den budgetierten Mitteln auskommen und keine Nachkredite verlangen müssen.
Deshalb verlangte Tromp, dass erstens nur noch nachweisbare Fundstätten inventarisiert werden. Zweitens sollten Funde, die keine relevanten Erkenntnisse bringen, nicht mehr untersucht werden. Drittens solle der Auftrag des archäologischen Dienstes auf das Wesentliche konzentriert werden.
«Gutes Inventar ist sinnvoll»
Regierungsrat Bernhard Pulver wehrte sich gegen die ersten zwei Forderungen. Dass auch nur vermutete Fundstellen inventarisiert würden, sei sinnvoll. Es verschaffe den Bauherren Planungssicherheit und helfe, Fehlplanungen zu vermeiden. Tromps zweiter Forderung hielt er entgegen: Ob ein archäologischer Fund von Bedeutung sei, könne man nicht im Voraus wissen, sondern eben erst nach der Untersuchung beurteilen. Tromp wandelte diese beiden Forderungen von einer Motion in die unverbindlichere Form eines Postulats um, worauf sie der Grosse Rat überwies.
Trotz Bauboom tiefere Kosten
Als Motion überwies der Grosse Rat allerdings die dritte Forderung, womit Pulver einverstanden war. Aufgrund der finanziellen Lage konzentriere sich der Dienst bereits aufs Wesentliche, schreibe weniger Fachberichte, reduziere Grabungen und schränke die Untersuchungen bei Grossprojekten ein. Dank diesem Vorgehen konnten die Kosten laut Pulver gesenkt werden und dies trotz einer Zunahme der Baugesuche.
BZ/bw
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