Sweet Home: Neue WohnfarbenGönnen Sie sich mehr Farbe
Gerade weil es draussen so grau ist, braucht die Wohnung mehr Farbe. Diese schönen Töne und Kombinationen bringen Sie bestimmt auf neue Ideen.

Farben tun der Seele gut. Und auch der Wohnung. Bilder, Blumen, farbige Kissen, bunte Keramik, farbige Möbel und natürlich Farben an der Wand sind alles Liebeserklärungen an das Zuhause. Mit Farben zu spielen, weckt die Kreativität, lässt Stimmungen entstehen und verändert alles. Wagen Sie Farben – oder besser: Gönnen Sie sich mehr Farbe. Foto: Dulux.
Beginnen Sie langsam

Einmal arbeitete ich in einer Wohnung, die als Location für ein Katalog-Fotoshooting diente. Mir ist diese Wohnung als abschreckendes Beispiel in Erinnerung geblieben. Nicht nur, dass die Besitzer jedes Möbelstück auf den Millimeter genau bezeichneten und sich nicht vorstellen konnten, dass irgendetwas jemals an einem anderen Ort steht – nein, es fehlten die Farben und zwar praktisch komplett! Alles war schwarz und weiss. Da war bloss dieses eine Kissen in der Mitte des Sofas, das in roter Seide herausstach. In dieser Wohnung wurde Farbe weder verstanden noch sinnvoll oder gar mit Schönheit eingesetzt.
Farben im Zuhause wachsen, wie alles, das man liebt, hegt und pflegt. Beginnen Sie langsam. Vielleicht verlieben Sie sich in einen farbigen Teppich, dessen Töne Sie dann dazu inspirieren, die Umgebung farbiger zu gestalten. Alles, was gekonnt mit Farben kreiert wurde, hat eine natürliche Balance. Das bedeutet, Farben, die sich gegenseitig ergänzen, harmonieren auch zusammen. Damit meine ich nicht Ton in Ton, denn das ist meiner Meinung fast so, wie keine Farbe zu wählen. Jede Farbe braucht ein Gegenüber. Hier sind es helle Rot- und Grüntöne. Dieses sanfte Paar umarmt sozusagen den warmen Holzboden und schafft eine harmonische ausgeglichene Stimmung in den Räumen.
Kreieren Sie Harmonie

Harmonie entsteht auch mit differenzierten, nicht klar einzustufenden Farbtönen. Hier sind es zarte Abstufungen von unterschiedlichen Pastelltönen. Keiner ist klar, rein oder gar grell. Wohnfarben sind eben anders als etwa Farben, die man in der Grafik oder bei Kleidern einsetzt. Gute Wohnfarben sind sorgfältig und liebevoll abgestimmt. Die Inspiration dazu holen sich die Farbdesigner meistens aus der Natur. Wie auch in der Natur, spielen Farbe, Material, Textur und Form zusammen. Eine Farbe wirkt ganz anders, wenn sie sich als Lack auf Holz oder als Färbung auf Samt oder Leinen zeigt. Ebenfalls ist entscheidend, ob sie grossflächig, horizontal oder vertikal eingesetzt wird. Wenn Sie sich also nach Harmonie sehnen, dann wählen Sie sanfte, abgestufte Farben. Achten Sie dabei nicht auf Ton in Ton, sondern auf einen natürlichen Fluss von unterschiedlichen Nuancen.
Schliessen Sie Farbkreise

Wichtig beim Kombinieren von unterschiedlichen Farben ist, dass sie sich ergänzen und gegenseitig abrunden. Das bedeutet: Wählen Sie Farben, die sich im Farbkreis gegenüberstehen. Der Farbkreis besteht aus den drei Grundfarben Gelb, Rot und Blau. Mit ihnen sowie Schwarz und Weiss lassen sich alle Farben mischen. Zwischen den Grundfarben stehen die Mischfarben Orange – gemischt aus Rot und Gelb, Grün, das aus Blau und Gelb entsteht und Violett, die Kombination aus Rot und Blau. Weiss hellt alles auf, macht also aus Violett Lila oder aus Orange Lachs. Und Schwarz verdunkelt.
Beim Zusammenstellen von Farben braucht es von allen Farben ein bisschen. Auch wenn Sie auf Farbpaare setzen, muss eine dritte mit ins Spiel, damit es ausgewogen wirkt. Das kommt bei diesem Beispiel von der Farbfirma Benjamin Moore wunderschön heraus. Als Wandfarbe wurde ein sinnliches Blau eingesetzt. Es heisst übrigens «Aegaen Teal» und wurde von der Farbfirma als Farbe des Jahres erkoren. Zu diesem gesellt sich ein orangerotes Sofa. Ausgeglichen wird das starke Farbpaar mit goldenen Tönen, die sich in den Kissen zeigen, aber auch am Holzwerk der Fensterrahmen. Für Vervollkommnung sorgen zusätzlich neutrale Farben wie Schwarz und Weiss.
Wiederholen Sie Farben

Wenn Sie nun also sofort viele neue schöne Farben in der Wohnung möchten, legen Sie los! Aber vergessen Sie nicht, die Wohnung als Ganzes anzuschauen. Kreieren Sie keine Räume, die nicht zueinander passen oder unterschiedliche Ecken, die nicht viel miteinander zu tun haben. Dabei können Sie viel von professionellen Interiordesignern lernen. Diese setzen praktisch immer auf den Wiederholungseffekt. Gerade beim Einsetzen von Farben hilft dies ungemein, eine Gesamteinrichtung zusammenzuhalten. Es ist schön, beruhigend und demnach harmonisch, wenn man immer wieder auf Vertrautes stösst. Hier bei dieser frischen modernen Einrichtung des englischen Interiordesign-Duos 3 LG Studio, trifft man etwa das Blau der Sessel in den Beistelltischchen wieder, das Rosa der Wände in den Kissen oder das Lila des Teppichs im Bild. So können Sie viele unterschiedliche Farben einsetzen und trotzdem eine Ordnung und damit Ruhe kreieren.
Spielen Sie mit einer persönlichen Palette

Je sicherer Sie sich fühlen in Sachen Farben, umso persönlichere Kombinationen können Sie kreieren. Hier etwa sind ganz gegensätzliche Grüntone eingesetzt: Salbei an der Wand und Blaugrün auf dem Sofa. Es gibt auch Rosa, am Sessel, und Königsblau auf dem Teppich. Ebenfalls findet man ruhige Holztöne, Caramel und Grauabstufungen. Alles zusammen ist sehr einzigartig und harmoniert doch auf eine wunderschöne Art.
Setzen Sie geschickt Akzente

Was gerade sehr stark bei den Wohnfarbtrends gespielt wird, ist die Kombination von einem eher ruhigen, sanften Umfeld und einigen gekonnt gesetzten Akzenten. Das hilft auch «Farbrookies», sich an mehr Farben heranzuwagen. Denken Sie dabei nicht nur an Kissen und Plaids, sondern auch an kleine farbige Möbelstücke, an Bilder und an farbige Keramik.
Tauchen Sie einen Raum in Salbeigrün

Gerade bei Wandfarben ist die Angst der Schweizer, einem Volk von Mietern, gross. Man hat Bedenken wegen der Vermieter und der entstehenden Kosten. Dabei kann man mehr machen, als man denkt. Wände streichen kann eigentlich jeder. Und diese sind auch schnell wieder umgestrichen. Bei Holzwerk ist tatsächlich Vorsicht geboten, denn dieses lässt sich nur mit grossem Aufwand wieder umstreichen oder gar ablaugen bei einem Auszug. Wenn Türen bereits weiss lackiert sind, können Sie sie besser umstreichen. Von Holz, das nicht farbig lackiert ist, wie auch Fensterrahmen, würde ich als Mieterin die Finger lassen. Wenn Sie also alles abgewogen haben und nach einer Farbe suchen, dann eignen sich sanfte und gebrochene Grüntöne sehr gut. Hier ist es ein Salbeigrün, das diesen Raum zu einem wohnlichen, sinnlichen Refugium macht.
Entscheiden Sie sich für gebrochene Töne

Eine andere Farbe, welche immer gut aussieht, steht genau gegenüber von Salbeigrün. Es handelt sich um ein gebrochenes Rosa. Dieses hier ist von der norwegischen Farbfirma Jotun Lady und heisst «Dusty Rose». Sehr schön kommt hier auch zum Ausdruck, wie farbige Wände helfen, dass alles davor chic und schön aussieht.
Gehen Sie kreativer mit Farbe um

Man kann aber auch mit Tapeten spielen und damit Farbe im Raum schaffen. Auch da empfehle ich Mietern, vorher gut abzuwägen, ob sich dieser Schritt lohnt. Aber im Kleinen geht es immer. Das beweist die clevere Idee der Interiordesignerin Nina Hohendorf, die wir vor ein paar Jahren für eine Homestory in ihrem Haus in Oerlikon besucht haben. Sie hat grossflächige Tapeten auf kleinen Wandflächen eingesetzt. Die Wirkung ist bildhaft und sorgt mit kleinem Aufwand für einen grosse Effekt.
Entdecken Sie die ganze Homestory von Nina Hohendorf.
Schmücken Sie mit kunstvollen Kissen

Auf eine ähnliche, bloss schnellere und unkompliziertere Art, können Sie diese Idee auch mit Kissen umsetzen. Wählen Sie Kissen, die sich kunstvoll zeigen, wie diese schönen Modelle vom Schweizer Onlineshop Styled Home Objects.
Kreieren Sie Wärme auch an unscheinbaren Orten

Vom Sofa gehts in die Küche – auch sie wirkt wohnlicher mit warmen Farben. Oft ist es, gerade in Schweizer Wohnungen, die Küche, in der sich zuerst etwas «Gewagtes» zeigt. Nicht selten haben Küchen Lichterketten, Kitsch auf dem Regal oder sonst etwa Quirliges. Versuchen Sie es auch mal mit Wandfarbe. Ein warme Sonnenuntergangsfarbe, wie in dieser charmanter Küche, ist eine sehr gute Idee.
Wählen Sie Farbe für kleine Dinge

Wenn nicht im Grossen, dann wenigstens im Kleinen: Wecken Sie Ihren Alltag auf mit farbiger Keramik, farbigem Geschirr auf dem Tisch, farbigen Küchentüchern und wer weiss, vielleicht auch bald mal mit einem farbigen Regal. Diese schönen Wohnaccessoires sind von Bungalow.
Schaffen Sie farbige Bühnenbilder

Farbige Wände und farbige Teppiche sind wie Bühne und Bühnenbild. Sie bringen alles, was darauf und davor steht, stärker und schöner zur Geltung. Wenn das Umfeld farbig ist, bekommt man mehr Lust, einzurichten, zu gestalten, zu spielen. Und macht schlussendlich die Wohnung und das Leben darin wertvoller und persönlicher. Schönheit trägt viel zum Wohlbefinden und auch zum Glück bei. Schönheit löst bestimmt keine Probleme, aber sie mildert, tröstet und stärkt.
Suchen Sie nach guten Farben für das Zuhause

Farben für die Wohnung lassen sich nicht einfach husch husch im Baumarkt aus der grossen Farbkarte auswählen. Wenn Sie sich entscheiden, Ihre Wände in Farbe zu tauchen, dann entscheiden Sie sich für richtige Wohnfarben. Dabei gibt es mittlerweile viele Farbfirmen und Kollektionen. Eine, die da besonders heraussticht, ist klein, fein und holt sich die Inspirationen für die nuancierten Töne aus der Natur. Es handelt sich um das englische Atelier Ellis. Wenn Sie in die Webseite eintauchen, dann verlieben Sie sich sofort in die wunderschönen Farben und die Welt von Cassandra Ellis, der Gründerin.
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