Glütschbach lieferte einst das Trinkwasser
Der Glütschbach lädt in diesen Sommertagen zum Planschen ein. Kaum jemand weiss jedoch, dass er künstlich ist und vor 300 Jahren zur Trinkwasserversorgung angelegt wurde.

Eine Gesellschaft von Privatleuten aus Strättligen erhielt schon 1590 und dann 1697 vom Kleinen Rat in Bern die Konzession, an der Moosfluh hinter Reutigen die Quellen Harnischlinge, Fluebach und andere zu fassen. Ziel war es, das saubere Quellwasser durch einen Kanal über die Reutig-Allmend gegen Glütsch und das Hani zu leiten und von hier durch einen Stollen in der Bürgliflue weiter, überhöht auf der linken Seite der Kander durch einen in den steilen Abhang eingeschroteten Kanal bis zur Tropfsteinhöhle fliessen zu lassen. Überall da, wo der Abhang fast senkrecht zur Kander abfiel, wurde durch den verfestigten Schotter ein Stollen gegraben.