Glimpfliche Strafe für Renault im Unfall-Skandal
Im Formel-1-Skandal um den absichtlichen Unfall von Fahrer Nelson Piquet Jr. zeigte sich der Weltverband FIA (erwartet) gnädig mit Renault.
Der französische Rennstall wird auf Bewährung für zwei Jahre von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen. Härter traf das Urteil, das vom Weltrat des des internationalen Automobilverbandes nach 90-minütiger Anhörung in Paris gefällt wurde, den ehemaligen Renault-Teamchef Flavio Briatore. Der Italiener wird lebenslang aus der Formel 1 ausgeschlossen. Briatore darf auch nicht mehr als Manager für Formel-1-Fahrer (bisher u.a. für Fernando Alonso) tätig sein. Der frühere Renault-Chefingenieur Pat Symonds wurde für fünf Jahre gesperrt.
Renault akzeptierte die Entscheidung des Weltrats umgehend. "Wir entschuldigen uns vorbehaltlos bei der Formel-1-Welt für dieses unzumutbare Verhalten. Wir hoffen aufrichtig, dass wir diese Sache hinter uns lassen und uns konstruktiv auf die Zukunft konzentrieren können", teilte der französische Autobauer mit. Zudem kündigte Renault für die kommenden Tage weitere Informationen an.
Der Rennstall hatte sich vor dem Motorsport-Weltrat für den inszenierten Crash seines damaligen Piloten Nelson Piquet Jr. verantworten müssen, der dadurch seinem Teamgefährten Alonso Ende September 2008 den Sieg im Nacht-GP in Singapur ermöglichte.
Flavio Briatore sowie Chefingenieur Symonds hatten bereits vor der Anhörung gehen müssen, weil sie den Unfall angeordnet haben sollen. Das Duo musste deshalb auch nicht mehr vor dem Weltverband antraben. In Paris schilderte der Renault-Vorsitzende Bernard Rey die Sicht der Dinge. Es ist davon auszugehen, dass er alle Verantwortung von sich wies und Briatore sowie Symonds die Schuld gab.
Piquet hatte sich nach seiner Entlassung im Juli durch Renault der FIA als Kronzeuge zur Verfügung gestellt. Neben dem Brasilianer kam auch Alonso nach Paris, um vor dem Weltrat auszusagen. Doch der zweimalige Weltmeister Alonso war nach Erkenntnissen der FIA nicht in das Komplott von Singapur eingeweiht. Der Spanier entging daher einer Strafe.
Auch Nelson Piquet Jr. kam ungeschoren davon, weil er sich dem Weltverband als Kronzeuge zur Verfügung gestellt hatte. Der Brasilianer war im Juli vom Renault-Team entlassen worden und informierte die FIA kurz darauf über den Betrug beim ersten Formel-1-Nachtrennen im vergangenen Jahr.
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