Glatteis-Partie für die Eisbahn
Der Betrieb der Kunsteisbahn bei der Schwarzwasserbrücke lässt sich nur noch notdürftig aufrecht erhalten. Jetzt gibt es ein Projekt für eine Eishalle. Doch deren Finanzierung wird eine Knacknuss sein .

Es sei ein bisschen wie mit einem Auto, das 250 000 Kilometer auf dem Tacho hat. «Die Kunsteisbahn läuft noch, aber man muss mit allem rechnen», sagt Beat Hostettler. Er ist Präsident des Vereins Kunsteisbahn Schwarzwasser, der die Eisbahn bei der Schwarzwasserbrücke betreibt. Die ist in einem denkbar schlechten Zustand. Eigentlich. Trotzdem schafft es der Verein bis jetzt Jahr für Jahr, den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Auch an diesem Nachmittag drehen auf dem Eisfeld kleine Kinder und ihre Mütter ihre Runden, bevor dann nach 17 Uhr die Hockeyvereine mit ihren Trainings beginnen. Hostettler hofft, dass dies noch drei, vier Jahre so bleibt. Die Anlage könnte aber auch aussteigen. Dann wäre eine Notlösung gefragt.
Notfälle gab es in letzter Zeit einige. Sie machten diverse Investitionen nötig. Die Gemeinden Köniz und Schwarzenburg haben für 2016 ihre Betriebsbeiträge an die Anlage von je 15 000 auf je 40 000 Franken jährlich erhöht, damit sich diese Kosten decken lassen. «Wir sind sehr froh darüber», sagt Hostettler. Überhaupt: Das Einvernehmen mit den Gemeinden sei sehr gut. Seit 1997 gibt es die Anlage. Seit 2002 betreibt der Verein Kunsteisbahn Schwarzwasser die Eisbahn. Das ist nur dank viel ehrenamtlicher Arbeit möglich.
Erste Modellbilder
Eine Gruppe Enthusiasten hat sich vor ein paar Jahren im Auftrag des Betreibervereins ans Werk gemacht, um für die Zukunft ein Projekt für eine Eishalle zu entwickeln. Federführend ist der Hobbyeishockeyaner und Könizer Parlamentarier Mathias Rickli (Grüne). Im Wanneträff, der Beiz, die zur Eisbahn gehört, klappt er sein Laptop auf. Inzwischen gibt es sogar Modellbilder dazu, wie die Gantrisch-Arena – so nennt die Gruppe ihre Eishalle – aussehen könnte.
Vier Kernelemente gehören dazu: eine Tiefgarage, ein Dach und Hallenwände sowie weiterhin ein kleines Aussenfeld. Die Tiefgarage käme auf dem heutigen Eisfeld zu stehen. Darüber ist auf einem mit Stelzen abgestützten Boden die Halle mit dem neuen Eisfeld und einer kleinen Zuschauertribüne geplant.
«Viele Leute kommen wegen der einzigartigen Eislaufatmosphäre unter freiem Himmel hierher.»
«Die komplette Verschalung ist zentral, um die Eisbahn energieeffizient betreiben zu können», führt Rickli aus. Auf der Rückseite der Halle gäbe es das kleine Aussenfeld. «Viele Leute kommen wegen der einzigartigen Eislaufatmosphäre unter freiem Himmel hierher», sagt Rickli. Die wolle man bewahren.
Als nächstes gilt es nun zusammen mit der Gemeinde Schwarzenburg die zonenplanerischen Voraussetzungen für eine Eishalle zu schaffen (siehe Kasten).
«Wir gingen für die Planung vom Idealfalls aus», ist sich Rickli bewusst. Und fügt an: «Das Projekt liesse sich auch etappieren.» Die Kosten seien erst schwer abschätzbar. Mit mehreren Millionen Franken müsste man für die Projektrealisierung aber auf jeden Fall rechnen.
Die Frage des Geldes
Die grosse Frage ist: Wie liesse sich die Halle finanzieren? «Alles hängt grundsätzlich an dieser Frage», räumt Rickli ein. Man strebe eine Mischfinanzierung an. Sponsoren und Gelder aus dem Sportfonds und der Sportförderung würden ebenso dazu gehören wie eine Fremdfinanzierung über Kredite sowie Gemeindebeiträge. «Wir finden nicht, dass uns die Gemeinden das Projekt finanzieren müssen», so Rickli. «Einen Teil müssten sie aber wohl dazu beitragen.»
«Wir wollen keine Planungsleiche, sondern etwas Machbares.»
Vorerst will der Verein nun bei den Gemeinden den Puls fühlen, um zu spüren, wie weit deren Engagement gehen könnte. In Köniz hat Rickli dafür einen Vorstoss im Parlament lanciert, der die Zukunft der Eisbahn thematisiert. 28 Parlamentsmitglieder haben ihn unterschrieben.
Und der Gemeinderat empfiehlt, diesen für erheblich zu erklären. «Das hat mich gefreut», sagt Rickli. Mitte Januar wird das Parlament den Vorstoss behandeln.
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