Girardelli: «Lara Gut hat Sonderstatus verdient»
Marc Girardelli ist während seiner gesamten Karriere für Luxemburg gefahren. Der gebürtige Österreicher rät Lara Gut, auf einen Nationenwechsel zu verzichten, und verrät, was für traurige Folgen dieser für ihn hatte.

Was hat Ihnen der Nationenwechsel von Österreich nach Luxemburg gebracht? Marc Girardelli: 1976 wechselte ich als Zwölfjähriger zum luxemburgischen Skiverband. Mein Vater Helmut hatte sich mit dem österreichischen Verband zerstritten, warf diesem vor, mich zu wenig konsequent zu fördern. Während die meisten meiner Konkurrenten von den professionellen Strukturen in der Hauptschule Schruns profitierten, besuchte ich das Realgymnasium in Dornbirn. Trotzdem gewann ich die meisten Kinderrennen. Der Nationenwechsel befreite mich von den starren Strukturen des Vorarlberger Skiverbands, die mich in meinem Entwicklungsprozess stark eingeschränkt hätten. Ich konnte dort trainieren und Rennen fahren, wo ich wollte. Das hatte seinen Preis.