Gingrich würde Soldaten nach Kuba schicken
Es hört sich an wie im Kalten Krieg: Der mögliche nächste US-Präsident Newt Gingrich schliesst einen Militäreinsatz in Kuba nicht aus. Er wirbt mit dieser Aussage um die Stimmen der Exilkubaner in Florida.

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Newt Gingrich hat für den Fall seiner Wahl eine harte Haltung gegenüber Kuba angekündigt. In einem Interview mit dem spanischsprachigen Sender Univision im US-Bundesstaat Florida schloss er einen Militäreinsatz gegen die kommunistische Regierung grundsätzlich nicht aus. «Wenn es einen echten legitimen Aufstand gebe, würden wir natürlich auf der Seite des Volkes stehen», sagte Gingrich auf die Frage, ob die USA nach Libyens Machthaber Muammar al-Ghadhafi auch Fidel und Raúl Castro angreifen sollten.
Die USA hätten das Volk in Libyen unterstützt und würden womöglich das Volk in Syrien unterstützen, er sehe darum nicht ein, warum sie nicht die Kubaner unterstützen sollten, sagte der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses. Gingrich warb mit seiner Äusserung um die Stimmen der knapp eine Million Exilkubaner in Florida, wo am 31. Januar die wichtigen Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner stattfinden.
«Grösste Wettstreit in Dummheit»
Gingrichs Rivale Mitt Romney, der in den Umfragen knapp vorne lag, bemühte sich ebenfalls um die Stimmen der Exilkubaner. Als Präsident werde er Castro «keine Geschenke geben» und Firmen bestrafen, die Geschäfte in Kuba machten, sagte Romney bei einem Auftritt an einem Denkmal für die kubanische Immigration in den USA. Er hatte am Montag auf die Frage nach seiner Reaktion auf den möglichen Tod Fidel Castros gesagt, er werde «dem Himmel danken, dass er zu seinem Schöpfer zurückgekehrt ist».
Dem widersprach Gingrich im Fernsehen unter dem Applaus des Publikums: «Ich denke nicht, dass Fidel seinen Schöpfer treffen wird. Ich denke, er wird an den anderen Ort gehen», sagte Gingrich offenbar in Anspielung auf die Hölle. Castro erklärte daraufhin in den Staatsmedien, der republikanische Kampf um die Präsidentschaftskandidatur sei der «grösste Wettstreit in Dummheit und Ignoranz, von dem ich jemals gehört habe». Da er andere Dinge zu tun habe, werde er sich nicht weiter damit befassen.
AFP/bru
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch