Interlakner Des-Alpes-Areal – GGR gibt grünes Licht für Landverkauf

Interlakner Des-Alpes-ArealGGR gibt grünes Licht für Landverkauf

Der Grosse Gemeinderat stimmt dem Verkauf eines Teils des Des-Alpes-Areals zu. Schweizer Unternehmer wollen dort ein Hotel mit 150 Betten bauen. Allerdings geht das Geschäft noch an die Urne, wobei das Stimmvolk für einmal nicht das letzte Wort hat.

Publiziert: 14.12.2021, 21:23

Auf dem Des-Alpes-Areal (Bildmitte) soll ein neues Hotel gebaut werden. Der Grosse Gemeinderat stimmte dem Verkauf des Landes zu,
Foto: Bruno Petroni

Gemeindepräsident Philippe Ritschard ist Weinhändler. Und sein Verkaufstalent war am Dienstag an der Sitzung des Grossen Gemeinderates gefragt. Es ging aber nicht um einen edlen Tropfen, sondern um ein neues Hotel. Dieses soll auf dem Des-Alpes-Areal gebaut werden. Einem Areal an prominenter Lage an Interlakens Flaniermeile und Hotelfront, dem Höheweg. Einem Areal mit langer Geschichte (siehe Box).

Geschichte des Des-Alpes-Areals

Auf dem Des Alpes-Areal standen einstmals Gasthäuser, die zu den ältesten und bekanntesten von Interlaken zählten. Auf dem östlichen Teil der Matte stand die Pension Müller, westlich davon die Pension Hofstetter. 1863 wurden die beiden Pensionen mit Zwischen- und Anbauten zu einem Grandhotel – dem Des Alpes – ausgebaut. Dieses wurde 1919 abgerissen. Das Land kam in den Besitz der Kantonalbank. Als diese 1951 eine Parzellierung plante, erwarb die Gemeinde das Grundstück für 500 000 Franken. Es sollte für einen Hotelneubau erhalten werden.

2003 reichte Marianne Kurzen im Grossen Gemeinderat eine Motion ein, es solle eine «zeitgemässe Überbauung» mit Hotel- und Wohnnutzung geplant werden. Die Frist der für erheblich erklärten Motion wurde drei Mal verlängert. Ein entsprechendes Projekt mit Viersternhotel, 140 neuen Wohnungen und einer Tiefgarage lag 2014 vor. Und wurde sehr kontrovers diskutiert. Obwohl es von Behörden und Politik praktisch geschlossen unterstützt wurde, lehnten die Stimmbürger die Vorlage schliesslich mit knapp 60 Prozent Nein-Anteil ab.

Im Januar 2020 erfolgte ein neuer Anlauf: Losinger Marazzi wollte ein Hotel mit 150 Betten bauen, welschen das Unternehmen Boissée Finances finanziert und betrieben hätte. Wegen der Covid-Krise zog sich die französische Firma jedoch zurück. Im August dieses Jahres informierte dann der Interlakner Gemeinderat, dass mit der Fortimo Group AG ein Ersatz für Boissée Finances eingesprungen sei. (sgg)

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