Gewinn von Continental schiesst in die Höhe
Nach dem Ende der Autokrise schreibt der Zulieferer Gewinne wie lange nicht – und die Erwartungen sind positiv.

Der Zulieferer Continental schreibt nach dem Ende der Autokrise wieder tiefschwarze Zahlen. Im ersten Halbjahr habe der Autozulieferer einen Gewinn nach Steuern von 348,9 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hannover mit. Im Vorjahreszeitraum hatte Conti noch einen Verlust von 457,1 Millionen verbuchen müssen.
Den Umsatz konnte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39,6 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro erhöhen. Das operative Ergebnis zog im ersten Halbjahr auf 10,1 Milliarden Euro an und überstieg sogar das Vor-Krisen-Niveau des ersten Halbjahres 2008.
Umsatzwachstum von rund 15 Prozent erwartet
«Continental ist auf dem besten Wege, gestärkt aus der Krise hervorzugehen», sagte Vorstandschef Elmar Degenhart bei der Vorlage der Zwischenbilanz. Für das Gesamtjahr erwartet der Autozulieferer weiterhin ein Umsatzwachstum von rund 15 Prozent.
Degenhart bekräftigte die schon Anfang Juli angehobene Umsatzprognose. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis werde in einer Bandbreite zwischen 8 und 8,5 Prozent des Umsatzes liegen, kündigte er an. Dabei erwarte man für das Gesamtjahr Belastungen durch Sondereffekte von rund 100 Millionen Euro.
Rohstoffe für Reifen teurer
Von der Autokonjunktur profitierte besonders der eigentliche Zuliefererbereich der Conti, die «Automotive Group». Sie erwirtschaftete im ersten Halbjahr ein operatives Ergebnis von 361 Millionen Euro - dies nach einem operativen Verlust von 441 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der auch im Vorjahr profitable Conti-Reifenbereich, die «Rubber Group», konnte sein Halbjahresergebnis auf 691 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
In der Reifenproduktion zogen allerdings die Rohstoffkosten deutlich an. Für das zweite Halbjahr rechne man mit einer weiteren Belastung durch gestiegene Rohstoffkosten von rund 250 Millionen Euro, erklärte das Unternehmen.
Bis Jahresende will Conti dementsprechend in der Reifenproduktion lediglich das Vorjahresergebnis erneut erreichen. «Im Reifengeschäft wollen wir beim bereinigten Ebit die 2009 erzielte 1 Milliarde halten», sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer der Nachrichtenagentur DAPD. Im Automobilgeschäft könne sich das bereinigte Ebit des Jahres 2009 von 192 Millionen Euro dagegen «mehr als vervierfachen».
Weitere Unternehmensanleihe möglich
Continental konnte seinen Netto-Schuldenstand sei Jahresanfang um 879 Millionen Euro auf 8,02 Milliarden Euro senken. Der Abbau sei vor allem auf die im Januar 2010 umgesetzte Kapitalerhöhung mit einem Nettoerlös von gut 1 Milliarde Euro zurückzuführen, erklärte der Zulieferer. Die Möglichkeiten des weiteren Schuldenabbaus seien angesichts steigender Investitionen und 2011 fällig werdender Restrukturierungskosten aber limitiert.
Bei dem Zulieferer werden in zwei Jahren auf einen Schlag 8 Milliarden Euro an Schulden fällig. Er will nun die Struktur seiner Verbindlichkeiten durch eine weitere Unternehmensanleihe verbessern. «Wenn die Markbedingungen es zulassen, würden wir eine weitere Anleihe begeben», sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer der DAPD. Dabei müsse das Mindestvolumen bei 500 Millionen Euro liegen. Conti hatte erst kürzlich einen Anleihe mit einem Volumen von 750 Millionen Euro platziert.
dapd/oku
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