Gestohlen, gefunden, gestohlen
Was geschieht, wenn man als Anwohner ein liegen gelassenes Fahrrad findet, das vermutlich irgendwo gestohlen wurde? Man hebt es auf, die Polizei holt es ab – normalerweise, aber nicht immer.

Es ist bekannt, dass man als Velobesitzer in und um Bern äusserst gut auf sein Gefährt achtgeben muss. Immer wieder werden die Fahrräder gestohlen. Manchmal lockt Diebe das grosse Geld mit den Göppeln, und sie werden über das Internet verscherbelt. Ab und zu werden die armen Zweiräder auch einfach in die Aare geworfen, wo sie dann von Zeit zu Zeit wieder herausgefischt werden müssen. Oder sie dienen zu später Stunde als Fortbewegungsmittel von A nach B, wenn nichts anderes in der Nähe ist. Diese Velos werden am Ziel achtlos hingeworfen oder stehen gelassen.
Viele Meldungen
Die Medienstelle der Kantonspolizei Bern bestätigt: «Es gehen bei uns immer wieder Meldungen von Personen ein, die ein stehen gelassenes Velo aufgefunden haben.» In vielen Fällen handle es sich aber nicht um Diebstahl, sondern um eine Entwendung zum Gebrauch dafür, etwa die zu lange Strecke vom Ausgang nach Hause anzutreten. Zwei solche Fahrräder wurden vor fast zwei Monaten auch in Wabern beim Eichholz gefunden.
«Sie lagen bei uns auf der Strasse, und es war klar, dass sie niemandem in der Nähe gehören», erzählt Raymond Guenin, der Finder der Velos. Also nahm er die Zweiräder mit und stellte sie beim Haus ab. «Ich habe auf die Polizeistation der Gemeinde angerufen und den Vorfall gemeldet.» Man kümmere sich darum, habe man ihm beschieden.
Dominik Jäggi von der Kantonspolizei erklärt das Vorgehen bei einem solchen Fall. «Wenn bei uns eine solche Meldung eingeht, wird durch unsere Mitarbeiter abgeklärt, ob es sich um ein Velo handelt, das als gestohlen gemeldet wurde.» Sei dies nicht der Fall, werde das Fahrrad durch die Polizei sichergestellt oder durch die zuständige Gemeinde innert nützlicher Frist weggeräumt. An- schliessend werde es ausgeschrieben, damit der Besitzer ausfindig gemacht werden kann.
Lange Wartezeit
Genau das ist in Wabern aber nicht passiert. «Es verging immer mehr Zeit, und die beiden Fahrräder waren immer noch vor unserem Haus», sagt Raymond Guenin. Er habe insgesamt dreimal mit der Polizei Kontakt aufgenommen, passiert sei aber nichts. «Das kann doch nicht sein», ärgert sich Guenin. «Ich fühle mich nicht recht ernst genommen.» Das Ende der Velohütegeschichte ist damit noch nicht erzählt: Nachdem die Zweiräder über sechs Wochen lang in Wabern an der Hauswand gestanden waren, waren sie eines Morgens wieder verschwunden – erst das eine, dann das andere.
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