Genossenschaft übernimmt Schulhaus
Die Gemeindeversammlung verkauft das Schulhaus Gimmelwald diskussionslosan die Genossenschaft, die es erhalten will.

Vor einem Jahr haben sich die Gimmelwalder gewehrt: Sie wollten nicht, dass die Gemeinde Lauterbrunnen ihr Schulhaus privat verkauft. Seither ist die Genossenschaft Schulhaus Gimmelwald gegründet worden. Sie will das Haus sanieren und Wohnraum vermieten (wir haben berichtet). Der Sportplatz und die Gemeindestube im Erdgeschoss sollen weiter der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Vor einem Jahr betrug der Verkaufspreis 484122 Franken, von der Genossenschaft verlangte die Gemeinde jetzt 290000 Franken. Ein Stück Land, auf dem zwei kleinere Gebäude Platz hätten, bleibt jetzt im Besitz der Gemeinde. Der Verkehrswert liegt bei 380000 Franken, davon wurden, wie es in letzter Zeit bei Verkäufen von Gemeindeimmobilien an Einwohner üblich ist, 10 Prozent abgezogen. 50000 Franken sind der Gemeinde die offene Gemeindestube und der Sportplatz wert.
Ohne Gegenstimme
Anscheinend war alles gesagt: Niemand von den 92 anwesenden Stimmberechtigten verlangte an der Gemeindeversammlung vom Montagabend das Wort, Gegenstimmen gab es keine. Nach der Abstimmung dankte Genossenschaftspräsident Emil von Allmen für die Zustimmung. Von den 544000 Franken, die bis jetzt als Genossenschaftskapital gezeichnet sind, stammen 180000 Franken aus Gimmelwald selber und 180000 Franken aus der Gemeinde.
«Die Schule Lauterbrunnen entwickelt sich zur Zentrumsschule», sagte Gemeinderat Karl Näpflin. Deshalb werden die Schulküche und der Werkraum für 300000 Franken saniert.
Amnestie und Ortsbild
In Sachen Abwassergebühren ist die Gemeinde wieder à jour, wie an der Gemeindeversammlung zu erfahren war. 2375 neue Belastungswerte wurden bei der Kontrolle neu aufgenommen, 796 davon fielen unter die 2013 beschlossene Amnestie. Diese kostete die Gemeinde 212637 Franken.
Gemeindepräsident Martin Stäger orientierte über den Stand der Ortsplanungsrevision, ein in Lauterbrunnen sehr langwieriger Prozess. Neu aufgenommen wurde auf Verlangen des Kantons der Kulturlandbestand (Bauland, das landwirtschaftlich bewirtschaftet wird). Bereits angekündigt hat das Amt für Gemeinden und Raumordnung, dass es nicht einverstanden ist mit der Grösse der Ortsbildschutzzone in Lauterbrunnen. Die Gemeindeversammlung hatte sie auf den Bereich rund um die Kirche reduziert.
Gemeinde-«Schürli»
Karl Näpflin orientierte, dass die Gemeinde 331 Grundstücke mit 101 Gebäuden besitzt, 43 davon sind im Finanzvermögen. «Das muss nicht sein», sagte er. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit gemeindeeigenen «Schürli» auf den Alpen, die zum Teil verfallen. Sie könnten abgebrochen oder auch an die Pächter übergeben werden. Zur Diskussion stehen auch eine Anhebung der Mieten und die Übernahme des Gebäudeunterhalts durch die Gemeinde.
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