Genoni: «Es ist alles für uns gelaufen»
Der SCB-Goalie lobt nach dem Finaleinzug seine Mannschaft. Die Bieler hingegen hadern mit dem Schicksal ihres Teams.

Nach dem Shutout im 6. Finalspiel vom Samstag in Biel liess sich Leonadro Genoni in der Belle nur einmal bezwingen. Im SRF-Interview hob der SCB-Goalie nach dem 5:1-Erfolg die defensive Leistung seiner Vorderleute hervor: «Wir sind hinten sehr, sehr gut gestanden. Deshalb konnten sie (die Bieler) gar nicht zurück kommen.» Der Zürcher in Diensten der Stadtberner betonte, wie stolz er auf sein Team ist. «Wir machten die Tore, die wir sonst nicht gemacht haben», lobte Genoni auch die offensive Durchschlagskraft, die dem SCB im dritten Heimspiel (0:2) gefehlt hatte.
«Es ist alles für uns gelaufen», lautete das Fazit des Torhüters. «Das Gute ist, dass es immer wieder bei 0:0 anfängt», sagte er – auch im Hinblick auf das erste Finalspiel gegen den EV Zug am Donnerstagabend. «Es geht übermorgen schon weiter.» In der Serie um den Meistertitel trifft Genoni auf seinen künftigen Arbeitgeber, wechselt er doch im Sommer zu den Zentralschweizern. Auf die Frage, ob er schon daran denke, in Bern Abschied zu nehmen, antwortete der 31-Jährige: «Es ist immer noch April – und im April bin ich noch hier. Solange der April noch hier ist, denke ich nicht daran.» Die Serie gegen Zug werde für ihn aber «sicher speziell».
Abschliessend sorgte Genoni für einen Schmunzler. Angesprochen darauf, dass der SCB nun auf seinen künftigen Arbeitgeber treffe, der bestens erholt sei, antwortete er: «Vor 15 Minuten wusste ich noch nicht, dass wir im Final stehen.» Dann hielt der vierfache Meister-Torhüter inne und fuhr fort: «Doch schon, vor einer halben Stunde habe ich gewusst, dass es für den Final reicht.»
«Haben es ums verrecken gewollt»
Tristan Scherwey stand bei Mysports vor die Kamera. «Wir waren hungrig und haben es ums Verrecken gewollt», sagte der Doppeltorschütze. «Unser Teamgeist stimmt im Moment einfach. Wir haben ein Topteam mit einem super Goalie», so der SCB-Stürmer weiter. Ihm ist aber wie seinen Mannschaftskollegen bewusst: «Es wartet im Final eine unglaublich gute Mannschaft.» Das ganze Team sei aber noch frisch und voll im Playoff-Modus. «Wir wollen jetzt der ganzen Schweiz einen wunderschönen Final zeigen», ergänzte Scherwey.
Im Vorfeld der Belle hatte der SCB angekündigt, vor eigenem Anhang ein Feuerwerk zu zünden. Eric Blum wurde von SRF darauf angesprochen. «Wir haben es sicher probiert und brachten viel Energie ins Spiel. Ich glaube, so schlecht ist es uns nicht gelungen», reagierte der Verteidiger. «Im Playoff gibt es aber immer Gegner, die etwas dagegen haben, dass man gut spielt. Biel hat uns unglaublich Paroli geboten», sagte er weiter. Die Seeländer haben dem SCB wahrhaftig viel abverlangt.
«Zu Tode betrübt»
Die Bieler konnten ihre riesige Enttäuschung nach der Partie nicht verbergen. «Es ist nie schön, wenn man die Saison mit einer Niederlage beendet», sagte Beat Forster gegenüber SRF. «Ich bin schon länger im Business und weiss, dass es schlussendlich einen Gewinner von zwölf Mannschaften gibt.» Das ist für den Routinier, der vor 18 Jahren bei Davos in der höchsten Spielklasse debütiert hatte, aber kein Trost. «Wir sind es nicht», meinte er niedergeschlagen. Dabei sei sein Team nicht mal so schlecht gestartet. Bis zur unglücklichen Szene in der 11. Minute, als Scherwey und Biels Robbie Earl mit Goalie Jonas Hiller zusammengeprallt waren. «Danach waren wir alle etwas neben der Spur», gestand der 33-Jährige ein.
Video: Jonas Hiller wird umgemäht
Ausflug mit Folgen: Der Bieler Goalie kassiert nach dem Crash mit Scherwey und Earl das 0:2 und muss anschliessend zur Pflege in die Garderobe. (Video: SRF)
«Nach Spiel 7 ist immer eine Mannschaft überglücklich und die andere zu Tode betrübt, das sind leider wir», sagte Forster weiter. Der EHC Biel habe in dieser Saison aber wesentliche und wichtige Schritte nach vorne gemacht. «Das müssen wir mitnehmen», so Forster.
Damien Brunner verbarg seine Emotionen gegenüber Mysports ebenso wenig. «Schade, bitter, wir sind naiv gestartet und haben dumme Strafen geholt», sagte der Flügelstürmer. Gegen Bern sei es schon schwierig, 0:1 hinten zu sein. «0:3 ist noch viel schwieriger», seufzte der ehemalige NHL-Söldner. «Das Spiel war vorbei, bevor es begonnen hatte.» Mit feuchten Augen trauerte er dem verpassten Finaleinzug nach: «Wir hatten unsere Chancen, in Spiel 6 die Serie zu entscheiden.» Sein Team habe Bern viel abverlangt, ergänzte der 33-Jährige und kam zum Schluss: «Bern ist aber wohl der verdiente Sieger in der Serie.»
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