Genolier nach Machtkampf mit roten Zahlen
Die Privatspital-Gruppe Genolier Swiss Medical Network weist für das Geschäftsjahr 2010 rote Zahlen aus.
Nach dem Gewinn von 3,7 Millionen Fr. im Vorjahr sorgten insbesondere Kosten wegen des Machtkampfs zwischen Aktionären für einen Verlust von 7,1 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Goodwill-Amortisationen (EBITDA) stieg dagegen von 10,4 auf 15,2 Millionen Franken, wie Genolier am Freitag mitteilte. Der Umsatz wuchs, wie bereits bekannt gegeben, um 38 Prozent auf 192,1 Millionen Franken. Dazu trug insbesondere die übernommene Zürcher Privatklinik Bethanien bei. Am Donnerstagabend hat das Unternehmen mitgeteilt, einen Anteil von 49 Prozent sowie eine Kaufoption auf mehr an der Winterthurer Klinik Lindberg zu erwerben. Der Preis wurde nicht genannt. 2010 verzeichnete die Klinik Lindberg einen Umsatz von 40,4 Millionen Franken. Wegen des Machtkampfs um Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan und den VR-Delegierten Antoine Hubert scheiterte hingegen die Übernahme der Klinik Stephanshorn in St. Gallen. Genolier will aber weiter expandieren und den Umsatz auf über 300 Millionen Fr. steigern. Weitere Akquisitionen würden geprüft und verhandelt, hiess es. Loretan und Hubert waren auf Drängen der US-Anlagegesellschaft Lincoln Vale an der Generalversammlung im letzten Juni abgewählt worden. Nach einer über die Medien geführten Schlammschlacht kehrten sie im Herbst in den Verwaltungsrat zurück. Misstöne gibt es weiterhin: Hubert hat mit Michel Reybier - zusammen halten sie über 50 Prozent der Genolier-Anteile - ein Übernahmeangebot an die restlichen Aktionäre vorgelegt. Aus Protest gegen den Preis traten zwei Verwaltungsräte zurück. Die Übernahmekommission (UEK) forderte eine neue, unabhängige Empfehlung zum Angebot (fairness opinion).
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