Genfer Zentrum La Pâquerette wird geschlossen
Das nach dem Mord an der Sozialtherapeutin Adeline M. stark kritisierte Zentrum La Pâquerette in Genf wurde aufgehoben. Die sieben Insassen wurden an die Kantone überweisen.

Das nach dem Mord an einer Sozialtherapeutin stark kritisierte Zentrum La Pâquerette im Gefängnis Champ-Dollon in Genf ist aufgehoben worden. Die Räumlichkeiten werden genutzt, um die Überbelegung der Strafanstalt Champ-Dollon zu lindern.
Die sieben Insassen wurden in die Kantone überwiesen, die sie im Zentrum platziert hatten, wie der Mediensprecher des Genfer Sicherheitsdepartements, Laurent Forestier, heute der Nachrichtenagentur sda sagte. Er bestätigte damit eine Meldung der Internetseite der Zeitung «Le Temps».
In La Pâquerette war auch der Mörder der 34-jährigen Sozialtherapeutin eingeschlossen. Während eines begleiteten Freigangs im September für eine Reittherapie wurde die junge Frau vom vorbestraften Vergewaltiger mutmasslich umgebracht.
Seit dem Tötungsdelikt wurde auf Freigänge verzichtet und die sozialtherapeutischen Aktivitäten heruntergefahren, wie Forestier sagte. Es habe kaum noch Sinn gemacht, das Zentrum angesichts der Überbelegung der Strafanstalt Champ-Dollon beizubehalten.
Neues Zentrum ab April
Das Zentrum auf einem Stockwerk der Strafanstalt Champ-Dollon bot elf Plätze. Nach einer leichten Anpassung der Räumlichkeiten können künftig 25 Gefangene dort eingeschlossen werden. Derzeit sind im für 370 Häftlinge konzipierten Gefängnis Champ-Dollon über 800 Gefangene eingepfercht.
Die bisher von La Pâquerette ausgeführte Aufgabe der Resozialisierung soll ab April Curabilis übernehmen, eine neue Anstalt des Strafvollzugskonkordats der lateinischen Schweiz, dem die Westschweizer Kantone und das Tessin angehören. Das Zentrum soll sich in der Nähe der Strafanstalt Champ-Dollon befinden und 15 Plätze bieten.
SDA/wid
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