Generationenhaus statt Einsamkeit
Wohnen mit Dienstleistungen im Alter: Ein Generationenhaus soll betagten Einwohnern bezahlbare, hohe Lebensqualität im gewohnten Umfeld bieten und Generationen verbinden.

«Betagte Einwohner der Haslibergdörfer leben oft einsam in alten Bauernhäusern oder in Altersheimen in Meiringen oder Lungern», sagte Gemeinderätin Katharina Nägeli, Mitglied der Arbeitsgruppe Generationenhaus Hasliberg. «Spitex und Nachbarschaftshilfe gibt es zwar. Doch für die wachsende Anzahl alter Menschen in der Bevölkerung wollen wir nun eine Lösung, die deren Bedürfnissen optimal entspricht.» Am Infoabend am Samstag im Hasliberg Congress liessen sich Einwohner über das Projekt informieren.
«In Würde alt werden»
So etwa über das innovative Projekt Bergland-Hof Ernen im Wallis, das Philipp Birri vorstellte. Der 2017 errichtete Hof in einer Randregion ist auf das Gemeinwohl ausgerichtet und setzt Impulse für Lebensqualität, Gastfreundschaft und sinnvolle Arbeitsplätze. Integriert in das organische Generationenhaus aus massiven Zedernholzschindeln sind etwa eine Beiz, ein Hofladen, eine Bibliothek oder ein Seminarraum.
«In diesem Haus fühlen sich alle wohl. Die architektonische Struktur gewährt den Bewohnern Eigenständigkeit und Schutz der Privatsphäre», so Birri. Das Generationenhaus stehe finanziell auf guten Beinen. Birri: «Das Konzept sieht finanzielle Transparenz auf beiden Seiten vor. Für finanziell schwächere Bewohner suchen wir Lösungen, damit sie bleiben können.»
Man sei mittlerweile gut zusammengewachsen. «In Würde alt werden und Erfahrungen weitergeben, anstatt abgestellt und vergessen zu werden – das ist heute die Zukunft», so Philipp Birri.
«Wohnen mit Weitsicht»
«Leute, die in Altersheimen leben, werden daheim vergessen. Eine Umfrage unter den Einwohnern ergab, dass der Wunsch, im Alter auf dem Hasliberg zu leben, gross ist», so Andreas Lötscher von der Arbeitsgruppe Generationenhaus Hasliberg. Lötscher stellte das Projekt «Wohnen mit Weitsicht» vor.
An zentraler Lage in einem Dorf am Hasliberg sollen alters- und behindertengerechte Kleinwohnungen mit Dienstleistungen nach Bedarf für verschiedene Generationen erstellt werden. Einkaufsmöglichkeiten oder Posthaltestellen sollen hindernisfrei in Fussdistanz erreichbar sein.
Ein geeignetes Terrain ist noch nicht bestimmt. «Es wurden 18 Standorte in allen vier Dörfern geprüft und die Kriterien festgelegt. Mehrere Standorte werden weiterverfolgt», so Lötscher.
Für Trägerschaft und Finanzierung hat man sich für die Gründung einer gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft entschieden: «Wir schaffen das lokal, ohne Investor, wenn wir nur wollen», so Lötscher. Ein Glücksfall für das Projekt sei die Zusammenarbeit mit den Architekten der Hochschule Mendrisio. Diese stellten ihre Projektstudie im Juni 2017 aus.
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