Gemeinderat will keine Demo für Fahrende
Das Bleiberecht-Kollektiv erhält keine Demobewilligung: Die Behörden fürchten einmal mehr um die Sicherheit im Dorf.

Das Bleiberecht-Kollektiv wollte prüfen, wie es Wileroltigen mit der freien Meinungsäusserung hält. Und rief deshalb seine linken Sympathisanten nicht einfach zur Demo auf ins Dorf, das mit seinem Widerstand gegen die Fahrenden für so viele Schlagzeilen gesorgt hatte: Die Vereinigung, die sich dem Kampf gegen jegliche Form des Rassismus verschrieben hat, fragte vielmehr den Gemeinderat hochoffiziell um eine Bewilligung für den 24. September an.
Allerdings mit wenig Erfolg. Definitiv werden die Behörden zwar erst nächste Woche entscheiden. In einer Mail nimmt Gemeindepräsident Christian Grossenbacher den Beschluss indes vorweg: Man erwäge, das Gesuch «aus Sicherheitsgründen abzulehnen», heisst es darin.
Mit der gleichen Begründung hatten die Behörden schon den Infoabend zum geplanten Transitplatz für ausländische Fahrende abgesagt, wie er für Anfang dieser Woche geplant gewesen war. Sie fürchteten, dass der Anlass rechts- wie linksgerichtete Kreise anziehen und dann ausarten könnte.
Wie reagiert das Kollektiv?
Diese Bedenken haben sie auch mit Blick auf den Antrag des Bleiberecht-Kollektivs, wobei Grossenbacher noch ergänzt: Im Dorf wäre die Absage des Infoabends, der Gelegenheit zu kritischen Voten gegeben hätte, kaum verstanden worden. Wenn gleichzeitig die Gegenseite ihre Argumente an einer Demo hätte zum Ausdruck bringen dürfen.
Wie das Kollektiv auf die Absage reagiert, ist offen. Auf die Frage, ob man am 24. September zu einer nicht bewilligten Demo nach Wileroltigen aufbrechen werde, sagten die Verantwortlichen gestern weder Ja noch Nein. «Ob und wie die Demo stattfindet, hängt unter anderem von den kommenden Reaktionen ab», hielten sie in einer Mail fest.
Wichtiger sei ohnehin, dass «endlich über Antiziganismus gesprochen wird». Offenen Hass gegen das fahrende Volk warf das Kollektiv den Wileroltiger Behörden schon letzte Woche im Aufruf zur Demo vor.
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