Gemeinderat setzt bei der Fusion der ARA auf das Prinzip Hoffnung
Gegner der ARA-Fusion Richterswil-Wädenswil werfen dem Richterswiler Gemeinderat vor, er operiere mit falschen Zahlen. Der Gemeinderat wehrt sich.
Richterswil. - Gegner und Befürworter der ARA-Fusion Richterswil-Wädenswil streiten sich seit Monaten um Zahlen. Ist die Fusion für Richterswil günstiger als der Alleingang? Gegner sagen Nein, der Gemeinderat sagt Ja.
Vor einer Woche hat der Gemeinderat erstmals konkrete Zahlen geliefert. Der Alleingang koste 21 Millionen Franken für die nächsten zehn Jahre. 10 Millionen Franken für die Sanierung der ARA Mülenen, 11 Millionen Franken - oder 1,1 Millionen pro Jahr - Unterhaltskosten (TA vom 12. 9.).
Die neuen Zahlen rufen nun die Fusionsgegner auf den Plan. Sie monieren: Auch in der fusionierten ARA Rietliau fallen Unterhaltskosten an (siehe Leserbrief Seite 55). Das bestätigt der Richterswiler Finanzvorstand Hans Jörg Huber (FDP). Es sei allerdings so, dass die Unterhaltskosten für die ARA Rietliau deutlich tiefer liegen werden. Huber sagt: «Schliesslich befindet sich die ARA nach dem Ausbau technisch auf dem neusten Stand.»
Zudem müssten die Richterswiler künftig für den Unterhalt via Zweckverband nur den kleineren Teil finanzieren. Wegen der grösseren Abwassermenge würden die Wädenswiler auch den grösseren Anteil am Unterhalt übernehmen.
Huber räumt ein, es sei sehr schwierig, den Stimmberechtigten das Geschäft zu vermitteln. Die Berechnungen seien sehr komplex. Der Gemeinderat verlasse sich auf die Studie eines Fachberaters. Dieser sei zum Schluss gekommen, eine Fusion sei günstiger für Richterswil als der Alleingang. Huber hofft darauf, dass die Bevölkerung den Aussagen des Gemeinderats Glauben schenkt. Die Chance, dass das Geschäft angenommen wird, schätzt der Richterswiler Finanzvorstand im Moment auf 50 Prozent ein.
Heisses Eisen: Landfrage
Bei einer Fusion der ARA würde Richterswil in der Mülenen 4000 Quadratmeter Bauland gewinnen. Das ist das zweite heisse Eisen neben den Kosten für Alleingang oder Fusion. Ein allfälliger Gewinn aus dem Landverkauf würde laut Huber in die Gebührenrechnung fliessen - also die Abwassergebühr für die Richterswiler senken. Bis anhin habe der Gemeinderat das bewusst nicht kommuniziert. «Die Gegner der Fusion würden sonst argumentieren: Wir haben es doch gewusst, jetzt kommen da teure Luxuswohnungen hin», sagt Huber. Genau das wäre aber noch völlig offen. Luxuswohnungen wären genauso möglich wie sozialer Wohnungsbau. «Im zweiten Fall schaut weniger Gewinn heraus und auch eine kleinere Senkung der Abwassergebühren.» Entscheiden würde dies auf jeden Fall der Stimmbürger.
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