Niederlage gegen DänemarkDie Schweizer sorgen für einen Tiefpunkt
Ein grosser Dämpfer für die Schweizer Eishockeyaner. Patrick Fischers Mannschaft unterliegt dem Aussenseiter 3:5.

Die schlechte Nachricht für die Schweizer Eishockeyaner: Sie verlieren auch das dritte Spiel, diesmal 3:5 gegen Aussenseiter Dänemark, und beenden die Gruppenphase auf dem vierten und letzten Platz.
Die gute Nachricht: Dank des speziellen Olympia-Modus’ spielt das (fast) keine Rolle.
Nur die drei Gruppensieger und der beste Gruppenzweite qualifizieren sich direkt für die Viertelfinals. Alle anderen acht Teams bestreiten am Dienstag einen Achtelfinal.
Der bisherige Tiefpunkt der Schweizer
Anspielzeit und Gegner stehen noch nicht fest, es drohen der Schweiz aber auch namhafte Gegner. Wobei sich nach der Niederlage gegen Dänemark festhalten lässt: Es ist vielleicht besser, wenn ein Grosser auf der anderen Seite steht. Denn nach einem guten Spiel (0:1 gegen Russland) und einer durchaus genügenden Leistung (1:2 nach Penaltyschiessen gegen Tschechien) sorgte die Schweiz gegen Dänemark für ihren bisherigen Tiefpunkt des Turniers. Nahm sie die Aufgabe vielleicht gar ein wenig auf die leichte Schulter?
Denn die Mannschaft gefiel einzig nach dem 1:4-Gegentor gleich zu Beginn des Schlussdrittels. Danach spielte sie endlich, endlich mit der nötigen Dringlichkeit und konnte noch auf 3:4 verkürzen. Für mehr reichte es nicht, der 5:3-Schlusspunkt für die Dänen fiel ins leere Schweizer Tor 59 Sekunden vor Ende.
In diesen gut 15 Minuten machte die Schweiz endlich das, was man von ihr gerne vermehrt gesehen hätte: Druckvolles Spiel dank Laufbereitschaft, viele Positions- und Seitenwechsel im gegnerischen Drittel. Wirklich nur damit liess sich der dänische Abwehrriegel knacken, das zeigte schon das Startdrittel.
Nach dem Startdrittel lag die Schweiz nach zähen 20 Minuten schmeichelhaft 1:0 vorne. Doch der Treffer Enzo Corvis fiel genau so: Da waren die Seitenwechsel, da hatten Yannick Weber und Stürmer Calvin Thürkauf die Positionen gewechselt, da hatte sich mit Weber ein Verteidiger tief in den Angriff mit eingeschaltet. Weber kam auf ähnliche Weise im Mitteldrittel freistehend zu einem Pfostenschuss im Slot.
Ansonsten biss sich die Schweiz aber mehrheitlich am dänischen Abwehr-Bollwerk fest und war kaum je imstande, offensiv etwas zu kreieren. Auch wenn die Dänen am Ende wankten: Ihr Sieg war über die ganzen 60 Minuten gesehen nicht unverdient. Sie überzeugten auch in beiden Special Teams eher als die Schweizer, die sowohl im Powerplay als auch im Boxplay Mühe bekundeten.
Apropos Mühen: Hatte die Schweiz gegen Russland und Tschechien bloss offensiv viele Fragen offen gelassen, defensiv aber grundsätzlich zufriedenstellend agiert, wurden nun gegen Dänemark neue Baustellen eröffnet. Sichtlich geschockt vom dänischen Doppelschlag zu Beginn des Mitteldrittels verteidigte die Schweiz in der Folge teilweise liederlich. Als negativer Höhepunkt kann da das vierte Gegentor erwähnt werden, als der ganze Schweizer Block schlecht aussah.
Auf wen auch immer Fischers Mannschaft am Dienstag treffen wird: Sie muss nun sowohl defensiv wie auch offensiv ihr Spiel anpassen. Es droht sonst das frühestmögliche Olympia-Aus ohne einen einzigen Sieg.
Das «obligate» Eigentor …
Ach ja, fast vergessen: Wie schon gegen Russland (Enzo Corvi) und Tschechien (Yannick Weber) «gelang» der Schweiz auch gegen Dänemark ein Eigentor: Lukas Frick lenkte beim 2:1 der Dänen einen Puck, der neben das Tor gerutscht wäre, mit dem Schlittschuh ins eigene Gehäuse ab. Wer will, kann sich das hier ansehen:
Schweiz - Dänemark 3:5 (1:0, 0:3, 2:2)
Wukesong Sports Center, Peking. - 620 Zuschauer. - SR Gofman (RUS)/Vikman (FIN), Malmqvist (SWE)/Shalagin (RUS).
Tore: 16. Corvi (Weber, Thürkauf) 1:0. 21. (20:46) Regin (Storm, Nicklas Jensen/Ausschluss Malgin) 1:1. 22. (21:07) Storm (Nicholas B. Jensen, Russell) 1:2. 34. Bödker (Russell, Lauridsen) 1:3. 42. Meyer (Nicholas B. Jensen, Jakobsen) 1:4. 45. Loeffel (Untersander, Corvi/Ausschluss Storm) 2:4. 58. (57:37) Herzog (Corvi, Untersander/Schweiz ohne Goalie) 3:4. 60. (59:01) Storm (Russell/ins leere Tor) 3:5.
Strafen: 7mal 2 Minuten Schweiz, 3mal 2 Minuten Dänemark.
Schweiz: Berra; Diaz, Müller; Untersander, Frick; Weber, Loeffel; Alatalo; Andrighetto, Malgin, Hollenstein; Hofmann, Haas, Moser; Ambühl, Corvi, Thürkauf; Vermin, Bertschy, Herzog; Mottet.
Bemerkungen: Schweiz ohne Aeschlimann, Fora (überzählig), Simion (krank). – Schweiz von 56:07 bis 57:37 und von 58:10 bis 59:01 ohne Goalie, mit 6. Feldspieler. 58:15 Time-out Schweiz. – Torschuss-Statistik: 31:30 (7:9, 10:11, 14:10).
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