Gelebte Kultur vom Fusse des Niesen
Künstlerin Vreny Mumenthaler schreibt nicht nur, in der Pfrundschüür wurde nun eine Ausstellung mit über 40 Bildern eröffnet – im Beisein der Künstlerin.

Werner Lengacher von der Fachkommission Dorfgeschichte und Heimatkunde in Wimmis begrüsste an der Vernissage zu Ehren der 90-jährigen Vreny Mumenthaler. Ihre Enkelin Sophie und deren Freund Jonas haben für die Ausstellung «Allergattig» 48 Bilder und Bücher der vielseitigen Künstlerin ausgewählt.
Sie präsentieren diese bis 8. Oktober in der örtlichen Pfrundschüür. Zu jeder Situation weiss Vreny Mumenthaler eine passende Lebensweisheit, auch als ihr Enkel Sebastian Dyrenfurth zur Auflockerung Gitarre spielte. «Jeder Mensch hat eine Saite, die er zum Klingen bringen kann. Die geschenkten Gaben gilt es zu nutzen. Wir sollten sie nicht verkümmern lassen», meinte sie nachdenklich.
Kultur liegt dieser Frau am Herzen. Mehr als 20 Ausstellungen mit ihren vielen Bildern, die ihr verstorbener Gatte Ruedi eingerahmt hat, gab es bereits in der Mühlematte in Wimmis, aber auch auswärts zu bestaunen. Die 90-Jährige und vife, an vielem interessierte Frau sagte: «Bilder sind Augenblicke in meinem Leben, Gefühle der Freude, Bewunderung, ein Insichgehen, ja ein Seelenzustand im Kontakt mit der Umgebung, mit Farben sichtbar gemacht.»
Bücher, Sprüche und Skizzen
Vreny Mumenthaler war Kindergärtnerin, verbrachte im Alter von 24 Jahren neun Monate auf Farmen in den USA. Dorthin und in Europa organisierte das Ehepaar später auch Reisen für Bauern und Bäuerinnen. Ihre vier Kinder flogen aus, und sie befasste sich intensiv mit Schreiben und Malen, war interessiert am Dorfleben, der Geschichte (Narrenspiel, Festspiel Spuren, 1000 Jahre Wimmis) und dem Brauchtum (Hudlete). Ihre vier selber illustrierten Büchlein «Gedanke über ds Läbe» sind kurz, prägnant und tiefsinnig – wie: «Zyt ha, Zyt nä, Zyt gä.» Jetzt gibt es gar eine Neuausgabe mit Sprüchen und Skizzen, ein Best-of der vorherigen vier Büchlein. Darin steht auch dies: «D Stilli vor Stube ertreit me nume, we me sich sälber ma lide.» Für ihr Lebenswerk wurde Vreni Mumenthaler von der Gemeinde Wimmis geehrt. Sie sorgt sich nicht um die Zukunft: «Es chunnt, wies muess.»
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch