Gefährliche Anekdoten
Selbst ein Nobelpreisträger soll nicht alles sagen dürfen.
Meinung
Tim Hunt wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Physiologie und Medizin ausgezeichnet. Foto: Keystone
Es war definitiv das falsche Publikum, das sich der britische Nobelpreisträger Tim Hunt ausgewählt hat. Anlässlich des Weltkongresses der Wissenschaftsjournalisten in Seoul erzählte der 72-jährige Biochemiker von seinen ganz persönlichen Erfahrungen mit Frauen im Labor, und zwar ausgerechnet an einem Mittagessen, zu dem die weiblichen Wissenschaftsjournalisten Koreas eingeladen hatten: «Drei Dinge passieren, wenn Frauen im Labor sind», sagte Hunt, nicht ohne einleitend zu gestehen, dass er einen Ruf als männlicher Chauvinist habe. «Du verliebst dich in sie, sie verlieben sich in dich, und wenn du sie kritisierst, beginnen sie zu weinen.» Bum. Dann setzte er noch einen drauf. «Ich wäre für geschlechtergetrennte Labors.»