Gaswerkareal: Stapi und Stadtrat sind sich einig
Alec von Graffenried bekannte sich bei der Gaswerkareal-Planung zum Entscheid des alten Gemeinderats und versprach dem Stadtrat viel Mitbestimmung.
Wie das Leben spielt: Das erste Geschäft, das der neue Stapi Alec von Graffenried (GFL) im Parlament vertrat, betraf die Planung für das Gaswerkareal – jenes Geschäft, das er zuvor für Losinger Marazzi bearbeitete. Jenes Geschäft auch, dessen exklusive Vergabe durch den Grundeigentümer Energie Wasser Bern an das private Planungsunternehmen für viel Kritik und eine jahrelange Blockade gesorgt hatte.
Im Dezember entschied der alte Gemeinderat schliesslich, dass die Stadt das Areal kaufen und selber weiterentwickeln soll. «Wie das Leben so spielt», sagte also von Graffenried, «mein erstes Geschäft hier handelt ausgerechnet vom Gaswerkareal.» Das sei lustig, ergänzte er, bevor er sich ohne Wenn und Aber zum Entscheid des alten Gemeinderats und zu den bisherigen Vorgaben des Stadtrats bekannte.
In der bisherigen Planung seien zwar die Stadtverwaltung, das Quartier und andere Player involviert gewesen, sagte von Graffenried. Gleichzeitig räumte er ein, dass dies für den Stadtrat nicht gelte. «Den Stadtrat wollen wir jetzt wirklich einbeziehen, das war bisher das grosse Manko.»
Dies wurde insbesondere in den Reihen von GLP, GB/JA und SP gern gehört. Sie hatten in den letzten Jahren mit zahlreichen Vorstössen versucht, sich Gehör zu verschaffen. Zuletzt war es die GLP, deren dringliche Motion gestern verhandelt wurde. Darin verlangte sie, dass der Planungsprozess für das Gaswerkareal unverzüglich gestartet werde.
Sie begrüsse, dass der Gemeinderat ihre Forderungen teile und inzwischen entsprechende Entscheide gefällt habe, sagte GLP-Fraktionschefin und Motionärin Melanie Mettler. Nun müsse alles unternommen werden, um «so rasch wie möglich qualitativ hochstehenden Wohnraum» zu realisieren.
Für GB/JA-Co-Fraktionschefin Franziska Grossenbacher hat der Gemeinderat «eine bemerkenswerte Wende» vollzogen: «Die Stadt erhob sich von der Zuschauertribüne und wurde zur Akteurin.» Wie alle anderen Sprecher machte sie sich für ein zügiges Vorgehen stark. Die Angst der CVP, dass der Kaufentscheid des Gemeinderats zu erneuten Verzögerungen führen könnte, teile sie nicht.
Der Vorstoss wurde einstimmig, mit Enthaltungen aus der CVP/BDP-Fraktion, angenommen. Einzig der Antrag, Forderungen betreffend Nachhaltigkeit oder Nachbarschaftsgestaltung in einem Wettbewerb stark zu gewichten, wurde von der SVP abgelehnt.
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