Sweet Home: Schlicht einrichtenGanz normal und trotzdem schön
Wir leben in einer Epoche, in der alle das Gleiche anstreben und dennoch einzigartig sein möchten. Hier sind acht Wohnideen, mit denen sich genau das umsetzen lässt.
1 — Sorgen Sie für Leichtigkeit

Nachdem ich Ihnen letzte Woche mit einer lebendigen Homestory, Farben, sexy Wohnideen und Patchwork Lust auf Neues und Besonderes gemacht habe, kehrt nun wieder ein bisschen Ruhe ein. Viele ziehen einfache, reduzierte und unauffällige Wohnstile vor. Aber «ganz normales Einrichten» hat auch seine Tücken. Deswegen helfen einige Tipps, damit der diskrete Charme der Durchschnittlichkeit schön und harmonisch gelingt. Dabei lohnt es sich, auf allgemeine Leichtigkeit zu setzen. Denn Möbel mit schlichtem Design und filigranen Formen lassen kleine Räume grösser und luftiger wirken.
2 — Mischen Sie auf diskrete Art Farbe unter

Reduktion in Ehren, aber so ganz ohne Farben wirkt jede Wohnung ein bisschen fad. Suchen Sie nach Kissen, die warme dezente Farben zeigen, wie Ocker, Altrosa, Petrol oder Schilf. Wählen Sie unterschiedliche Farben, sonst wirkt es nicht ausgewogen. Achten Sie auch bei den Bildern an den Wänden, dass zumindest einige davon etwas Farbe zeigen. Auch mit einem Bettüberwurf, einer Wolldecke oder einigen Vasen kommt auf diskrete Weise Farbe in die Einrichtung.
3 — Geben Sie Lieblingsstücken einen Platz

Nicht alles in der Wohnung muss ein Designstück, neu und aus dem Möbelhaus sein. Geben Sie trotz aller bewussten Zurückhaltung auch Lieblingsstücken einen Platz. Sei das der gemütliche Sessel, der Sie in der WG-Zeit begleitete, der Leuchtglobus, den Sie als Student als Nachttischlampe benutzten, oder ein gehäkelter Bettüberwurf, den Ihnen die Oma mal vermacht hat. Es sind eben genau die Stücke, zu denen man eine starke emotionale Bindung hat, welche die Wohnung zum Zuhause machen und nicht einfach zur nett eingerichteten Wohnung, wie sie alle Freunde und Nachbarn auch haben.
4 — Verleihen Sie dem Schlafzimmer Charme

Mir fällt auf, dass das Schlafzimmer für viele eine Tabuzone ist. Man zeigt es weder dem Besuch, noch gönnt man ihm die Liebe, die es verdient. Ändern Sie das und richten Sie auch das Schlafzimmer mit der nötigen Sorgfalt ein. Sie müssen es ja nicht gerade in ein üppiges Boudoir verwandeln. Auch auf ganz normale Art bekommt ein schlichtes Schlafzimmer mehr Charme. Bedecken Sie das Bett tagsüber mit einem Bettüberwurf und Zierkissen. Geben Sie ihm etwas Farbe, suchen Sie passende Nachttischchen und wählen Sie zwei schöne Leuchten für jede Bettseite. Auch ein schlichtes und einfaches Schlafzimmer braucht Bilder an der Wand und Stauraum. Kleider, die unordentlich herumliegen, stören die Ruhe und jeglichen Stil, sei er noch so puristisch.
5 — Pflegen Sie Verwandtschaften

Bei der Wahl von einfachen Möbeln für einen Raum lohnt es sich, verwandte Stücke auszusuchen und zu kombinieren. Symmetrie tut immer gut und hilft, dass ein Raum harmonisch wirkt. Aber Symmetrie kann man auch erreichen, ohne dass alles identisch ist. In diesem Wohnzimmer ist das perfekt gelungen. Da stehen zwar zwei Tische mit Leuchten links und rechts vom Sofa, aber sie sind nicht gleich, bloss ähnlich. Der eine Beistelltisch ist antik, der andere neu und aus demselben Programm wie der Couchtisch. Die Leuchten haben beide einen Glasfuss und einen weissen textilen Schirm. Aber auch da ist die eine Leuchte hoch und schlank und die andere tiefer und runder. Weiss ist die Hauptfarbe und zeigt sich an den Wänden, am Sofa, an den Lampenschirmen und den Vorhängen. Damit der Raum, der weder besonders hoch noch gross ist, grösser wirkt, sind die Vorhänge in Deckennähe angebracht und die meisten Möbel filigran.
6 — Brechen Sie mit Rustikalem

Schlichte und normale Einrichtungen, die nicht einen eindeutigen Stil ausdrücken und eher auf Neutralität setzen, brauchen Elemente, die alles ein wenig brechen. Dafür eignet sich Rustikales, wie solch eine Bank. Aber auch ein Schrank, ein grober Holzhocker, ein grosser Korb oder bäuerliche Keramik helfen dem vielen Neuen und Perfekten auf die Sprünge.
7 — Schaffen Sie Wärme

Bei schlicht und einfach eingerichteten Wohnungen und Häusern kommen die Textilien oft zu kurz. Aber auch reduzierte Wohnstile brauchen Wärme und dafür sorgen Teppiche und Wohntextilien. In diesem Wohnzimmer hat es alles: Einen grossen Teppich, einige Kissen und eine Decke auf dem Sofa sowie Vorhänge. Trotzdem wirkt der Raum weder üppig noch überladen. Und das auch, wenn Sie sich ihn weniger hoch vorstellen. Dafür sorgen helle Farben und klassische, formschöne Möbel.
8 — Teilen Sie Räume gut auf

Damit eine normale Einrichtung in einer normalen Wohnung nicht nur einfach normal, sondern auch komfortabel und praktisch ist, muss sie auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden. Dabei ist auch eine clevere Raumaufteilung wichtig. Hier, in einem langen schmalen Raum, wurde der Tischbereich in Fensternähe eingerichtet und der Wohnbereich beim Eintritt in den Raum. Das lässt darauf schliessen, dass den Bewohnern das Wohnen wichtiger ist und dass sie beim Essen – besonders im Sommer – womöglich gerne die Balkontüre oder das Fenster öffnen. Damit die Einrichtung nicht schwer wirkt, hilft ein Sideboard, das an der Wand angebracht ist und ebenfalls weiss ist. Wichtig ist auch der helle Teppich, welcher den Wohnbereich abgrenzt. Zudem ist der Durchgang zum Essbereich offen und nicht etwa mit einem Sessel verstellt.
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