Gandhi-Attentäter wühlen Indien auf
Das oberste Gericht Indiens stoppt die Haftentlassung von Drahtziehern des Attentats von 1991, bei dem Premier Rajiv Gandhi starb. In Indien tobt nun ein Streit um ein nationales Trauma und Wahlkampfmanöver.
Die Bluttat liegt nun schon fast 23 Jahre zurück – aber nichts ist vergessen. Indiens Premier Rajiv Gandhi starb am 21. Mai 1991, als sich eine Selbstmordattentäterin in die Luft sprengte. Mindestens 14 weitere Menschen kamen an jenem Tag ums Leben. Schon Rajivs Mutter, Indira Gandhi, war von ihren Leibwächtern 1984 erschossen worden. Die politischen Morde lasten schwer auf der Politdynastie des Gandhi-Nehru-Clans, dessen Kongresspartei die indische Politik seit der Unabhängigkeit dominiert. In diesem Jahr führt Rahul Gandhi, Sohn von Rajiv und Enkel von Indira, die Partei in den Wahlkampf. Es wird ein schweres Rennen. Und nun holt Rahul auch noch der Tod seines Vaters wieder ein.