«Gabs so etwas schon einmal? So gross?»
Fukushima schafft, woran Lehrer in den Geschichtsstunden regelmässig scheitern: Für Jugendliche wird Politik plötzlich fassbar, sie beginnen sich zu interessieren. Sie treten im Protestcamp bei der BKW oder an Demos gegen die Widersprüche der Welt an, in der sie leben. Und sehen sich dabei selbst mit Widersprüchen konfrontiert.

«Mami, darf ich auch gegen AKW zelten?» Der Junge auf dem Fahrrad mag knapp 14 Jahre alt sein, seine Mutter, ebenfalls auf dem Fahrrad, hat mit ihm vor dem Protestcamp auf dem Viktoriaplatz in Bern angehalten. «Nein, dafür bist du noch zu jung, das kannst du dann in ein paar Jahren machen», antwortet sie ihm und schwingt sich wieder aufs Fahrrad. Er bleibt trotzig stehen und ruft: «Bis dahin gibt es sicher keine Demonstrationen mehr!»