Einblicke ins alte GemäuerGab es auf Schloss Spiez ein Verlies?
Was trieben im Mittelalter die Herren von Strättligen und von Bubenberg in den Tiefen ihrer wehrhaften Burg am Thunersee? Eine Spurensuche.
Kein Verlies, sondern der Zwischenboden in der 1000-jährigen Spiezer Schlosskirche: Schlosswart Corrado Bargetzi mit den Fundamentresten der ursprünglichen Steinkirche aus dem 7. oder 8. Jahrhundert.
Foto: Jürg Spielmann
Ein Gefangener. Wallender Bart. Abgemagert. Angekettet. Es ist ein Bild, wie es mitunter in Historienfilmen der cineastischen Traumfabriken zu sehen ist. Gab es Derartiges im Mittelalter, zwischen 500 und 1500 also, überhaupt? Was verbarg sich tief unten in einer Burg? Existierte auch auf Schloss Spiez, dessen ältestes Gemäuer der 1245 von unbekannter Hand erbaute Wohnturm ist, ein Verlies? Ein Kerker?
«Niemand wäre damals auf die Idee gekommen, Menschen als Strafe einzusperren, das wären ja unnütze Esser gewesen.»
