Fundbüro für die Hausbesetzer
Die Besetzer des Altersheims in Zollikofen können heute ihr Hab und Gut auf der Gemeindeverwaltung abholen. Doch was stellt die Gemeinde mit den Gegenständen an, die zurückbleiben?

Vor einem Monat besetzten hundert Menschen das ehemalige Betagtenheim in Zollikofen. Sie träumten vom grossen Coup, für Gemeindepräsident Daniel Bichsel (SVP) war es ein Albtraum. Er liess das Altersheim räumen. Nun ist das zehnstöckige Gebäude wieder so leer wie eine ausgetrunkene Bierdose.
Im «Anzeiger Bern» ist nun eine kurlige Annonce abgedruckt. Am Mittwoch zwischen 8 Uhr und 11.30 Uhr dürfen die Besetzer auf der Gemeindeverwaltung Zollikofen die Gegenstände abholen, die im Gebäude zurückgeblieben sind. Falls nicht, werden die Gegenstände von der Gemeinde verwertet. Das könnte dann so aussehen:
Der Gemeinderat lädt an der Wahlackerstrasse ein zum grossen Quartierfest. Freiwillige kochen auf 2 Paella-Gasbrennern ein feines Zmittag, die Sondereinheit Enzian sorgt mit 3 Kaffeekrügen für Herzrasen. Für die musikalische Unterhaltung sorgen 2 Radios, vielleicht liest Bichsel, angestrahlt von 2 Scheinwerfern, aus 1 Buch «Einfach machen». Bichsel hat 1 Feldstecher um seinen Hals gehängt. Vizepräsidentin Mirjam Veglio (SP) flüstert in 1 Telefon Nokia: «Jetzt ist eure Chance, liebe Besetzer. Los!»
Von den über hundert Besetzern waren am Tag der Räumung nur noch neunzehn im Altersheim anzutreffen. Ist das einberufene Fundbüro der Gemeinde also nur ein Vorwand? Vielleicht. Das wissen wir erst, wenn die Besetzer in 1 Veloanhänger oder in 1 Rucksack dann plötzlich noch 1 Strafanzeige finden.
mgo
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