Fürs grosse Gepäck und gute Gewissen
Ein halbes Jahr nach der Limousine bringt Audi den neuen A6 jetzt auch als Avant auf den Markt. Und zusätzlich als Vollhybrid.

Wenn Audi die Kombi-Version eines neuen A4 oder A6 Monate nach der Lancierung der jeweiligen Limousine ins Rennen schickt, dann ist das Interesse zwar gross, die Überraschung in der Regel aber klein. Grund fürs Interesse: In Europa (vor allem in der Schweiz) wird der Avant klar bevorzugt. Dass sich dennoch kein AhaEffekt mehr einstellen mag, liegt wohl daran, dass der Kombi konzeptionell 1:1 der Limousine entspricht.
Das sechste Kapitel des A6
So ist es auch diesmal, wenn die Ingolstädter das sechste Kapitel des A6 schreiben. Und wie schon bei der Limousine, die im Frühjahr ihren grossen Auftritt hatte, nun auch beim Avant nicht mit neuer Grösse klotzen, sondern – ausser beim Preis – mit Sparen glänzen. Mit noch mehr Effizienz auftrumpfen. Und auf (fast) allen Technikfeldern neue Lösungen anbieten.
Auch der 4,93 Meter lange Avant, um einen Zentimeter kürzer (!) als sein Vorgänger, ist vor allem eines: leichter. Und dabei – auf gewohnt hohem Leistungsniveau – sparsamer. Um bis zu 21 Prozent hat Audi den Verbrauch je nach Motorisierung senken können. So soll der 2,0-LiterTDI mit seinen immerhin 177 PS auf einen Schnitt von nur 4,9 Liter kommen, was einem CO2 von 129 Gramm pro Kilometer entspricht. Auch die Topversion, der V6-Diesel, der aus drei Litern Hubraum satte 313 PS und 650 Newtonmeter schöpft und in 5,3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt, gibt sich im Normzyklus mit 6,4 Litern höchst bescheiden.
Leichtbau lautet das von Audi in diesem Zusammenhang oft zitierte Zauberwort. Dank dem Einsatz von noch mehr Aluminium haben die Ingenieure das Gewicht je nach Version um bis zu 80 Kilo senken können. «Somit ist unser A6 Avant mit Allrad noch immer leichter als die vergleichbare Konkurrenz mit Hinterradantrieb», frohlockt deshalb Projektleiter Burkhard Wiegand.
Der Trick mit dem Kick
Und was zeichnet den neuen Kombi, der seine Weltpremiere im September an der IAA in Franfurt feiern wird und danach zu (Basis-)Preisen zwischen 64 300 und 83 700 Franken in die Schweiz kommen wird, zusätzlich aus? Natürlich sein nochmals verbessertes Raumangebot. Schon in der Grundkonfiguration beträgt das Stauvolumen 565 Liter. Und es lässt sich bis auf 1680 Liter steigern. Beim Beladen und Verstauen helfen praktische Details wie seitliche Befestigungsgurten, ein Schienen-Fixiersystem oder ein doppelter Ladeboden. Alles serienmässig. Optional ist aber der Bewegungssensor in der elektrischen Heckklappe: Ein Fusskick unter die Stosstange genügt, und die Klappe schwingt im Zeitlupentempo auf.
Dass Audi bei der A6-Präsentation vergangene Woche in Frankfurt dennoch zu überraschen vermochte, lag trotz aller Vorzüge des Avant erneut an der Limousine. Nur wenige Wochen nach der Vorstellung des ersten Vollhybriden von Audi, dem Q5, kündigten die Ingolstädter nun auch einen A6 mit dieser umweltfreundlichen Technik an. Allerdings und auch künftig nicht im Avant. Grund: Audi will mit dem Luxus-Stromer vor allem in den USA und in China punkten. Dort, wo selbst vorbildlich sparsame Dieselmotoren nach wie vor nicht gefragt sind. Und Kombis erst recht nicht.
A6 wird Teilzeitstromer
Technisch wird sich der A6 nur in Details vom Crossover unterscheiden. Wo der Q5 als Quattro vorfährt, muss die elegante Limousine mit Frontantrieb auskommen. Ansonsten nutzen beide Modelle die Kombination aus einem 211 PS starken 4-Zylinder-BenzinermitzweiLiternHubraumund einem Elektromotor. Dieser leiste 54 PS und könne den A6 bei Tempo 60 drei Kilometer weit rein elektisch bewegen – sagt Audi. Energie hierfür liefern 72 Lithium-Ionen-Zellen, die klimatisiert unter dem Kofferraum lagern und deshalb das Stauvolumen auf 375 Liter reduzieren.
Obwohl bereits erste Probefahrten mit dem neuen Hybridmodell möglich waren, welche die Aussagen von Entwickler Wiegand bestätigen («Wir bieten Leistung und Fahrspass wie bei einem V6-Modell mit dem Verbrauch eines 4-Zylinders»), gibt es noch keinen genauen Termin für den Produktionsstart. Auch zum Preis des künftigen A6 Hybrid stellt Audi noch keine Prognose. (hw)
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