Jung, kreativ und erfolgreich?Fünf kreative Köpfe im Fokus
Talent, Übung und ganz viel Motivation stecken hinter der Kunst fünf kreativer Köpfe. Was ihnen an ihrer Leidenschaft gefällt, was Kunst in ihrem Leben bedeutet und wo sie ihre Wege hinführen werden.
Die Welt durch die Linse – Iian Lafferma, Fotograf

«Wenn ich am Fotografieren bin, kann ich Abstand von Dingen nehmen oder sie aus einem anderen Blickwinkel betrachten.» Der 17-jährige Iian Lafferma beginnt zu erzählen, und sofort wird klar, dass dies seine Welt ist. Vor etwa vier Jahren hat er die Kamera seines Vaters entdeckt und war sofort begeistert. Mithilfe von Youtube-Tutorials ist das Wissen über Bildbearbeitung und die Fotografie sehr schnell sehr gross geworden. Was ihn ausserdem fasziniert, ist die ganze Technik der Kamera. Anfänglich fand sich vor allem Landschaft vor seiner Linse, mittlerweile macht er aber auch gern Porträts.
«Fotografieren ist für mich primär ein Hobby, eine Art Therapie.»
Durch Bekannte und Familie hat Iian sogar bereits an Hochzeiten oder am Thuner Stadtlauf fotografiert. Dennoch sagt er: «Fotografieren ist für mich primär ein Hobby, eine Art Therapie, bei welcher ich einfach mal abschalten kann.»
Die Gefühle auf der Leinwand – Noa Gerber, Maler
Eine Leinwand oder ein leeres Papier bleiben in Noa Gerbers (15) Nähe nicht lange weiss. «Einen Stift oder Pinsel in der Hand und Musik auf den Ohren – das ist etwas vom Schönsten und auch extrem beruhigend», erzählt er begeistert. Aktuell noch ein Hobby, das er nach Lust und Laune ausübt, das aber bald schon ein wesentlich grösserer Teil in seinem Leben sein wird, ist das Malen.
«Im Moment bin ich ein grosser Fan von Porträtzeichnen. Das ändert sich aber auch immer wieder.»
Vor ein paar Monaten hat er nämlich die Aufnahmeprüfung für den Kunstgymer Hofwil bestanden. Neben dem normalen Unterricht wird er somit auch zweimal pro Woche die HKB besuchen, die Hochschule der Künste in Bern. «Im Moment bin ich ein grosser Fan von Porträtzeichnen. Das ändert sich aber auch immer wieder. Wer weiss, vielleicht kann ich irgendwann mit meinen Bildern Menschen inspirieren», wagt er einen Blick in die Zukunft. Auch einen Job im Kunstbereich kann er sich gut vorstellen. Bis dahin will er aber noch vieles lernen und Zeit mit Malen verbringen.
Flucht aus dem Alltag – Elena Carinelli, Tänzerin

«Wenn ich tanze, vergesse ich alles um mich herum», beginnt die 18-jährige Elena Carinelli ihre Lobeshymne auf die verschiedensten Tanzrichtungen, welche sie schon ausprobiert hat. Fasziniert erzählt sie von der kleinen Erstklässler-Elena, die unbedingt Ballett tanzen wollte. Danach packte sie der klassische Paartanz. Von Tango bis Walzer – Elenas Repertoire an Standardtänzen ist heute beachtlich. Und seit sechs Jahren steppt die Thunerin.
«Ich drücke damit aus, was ich mag und worauf ich gerade Lust habe.»
Mindestens zweimal pro Woche gönnt sie sich die Auszeit und nimmt Tanzstunden: «So kann ich dem stressigen Alltag entfliehen.» Zudem tanzt Elena Jazz, eine Richtung, die zurzeit richtig aufblüht: «Im Gegensatz zu Paar- und Stepptanz geniesst Jazz bei uns Jungen eine immer grössere Beliebtheit.»
Ja, Elena ist vielfältig – nicht nur in ihren Tanzrichtungen: «Ob mit dem Pinsel auf der Leinwand oder mit Bewegungen auf der Bühne, ich drücke damit aus, was ich mag und worauf ich gerade Lust habe.» Sie kann sich gut vorstellen, Musicaldarstellerin oder Tanzlehrerin zu werden.
Music Is Magic – Sara Loosli, Geigenspielerin

Auch Sara Loosli (19) tanzte einmal Ballett – und doch nahm ihre Kunst ganz andere Formen an: «Meine Mutter spielte auf dem Weg zum Ballett immer klassische Musik ab.» Schon bald wollte Sara Geigenspielerin werden: «Ich habe mich durchgesetzt und spiele nun seit über zwölf Jahren Geige.»
«Es ist eine Kommunikation auf einem anderen Level.»
Sara probt heute in zwei Orchestern und nimmt zudem Einzelstunden. Zeitaufwand pro Woche: Etwa fünf Stunden – zusätzlich übt sie vor wichtigen Konzerten eine Stunde pro Tag. Und doch bleibt es bloss ein Hobby: «Wenn ich Profispielerin werden möchte, müsste ich noch viel mehr Zeit investieren.»
Ihre Lieblingssprichwörter: «Music is magic» und «Musik ist der Dosenöffner der Seele.» Sie sei selbst ein emotionaler Mensch – durch Musik lasse sich vieles ohne Worte, aber sehr direkt ausdrücken: «Es ist eine Kommunikation auf einem anderen Level, eine Sprache, die uns bewusst oder unbewusst jeden Tag begleitet.»
Voll am Durchstarten – Moët Liechti, Poetry-Slammerin

«Mit meinen Texten kann ich mich so richtig ausleben», erzählt die 23-jährige Spoken Word Artist – in a good mood und mit grosser Freude. Ihre Szene ist wesentlich jünger als die Kammerorchester von Sara. Seit anderthalb Jahren macht Moët Poetry-Slam und performt ihre eigenen Texte vor Publikum. «Ich will die Leute berühren und mit Satire und Sarkasmus aus ihrer Komfortzone locken.»
Am Anfang brauchte Moët Mut, auf die Bühne zu stehen – doch plötzlich ging es ganz schnell: «Es hat mich richtig gepackt!» So stand Moët bereits vor einem Jahr als einzige Frau im Final der Poetry-Slam-Schweizer-Meisterschaft – heuer hat sie sich den Titel sogar geholt. «Dieser Sieg kam für mich völlig unverhofft», und doch öffnet er Moët Tür und Tor. Im Sommer reduziert die ausgebildete Lehrerin ihr Pensum, um sich noch mehr auf ihre Kunst zu konzentrieren: «Ich schreibe nun an meinem ersten Bühnenprogramm.» Schon in einem Jahr will sie damit auftreten – bis dahin stehen verschiedene Performances an Festivals an – sogar in Wien.
Jetzt bist du dran! Wenn auch du jung und kreativ bist, dann schick uns deine Kunstwerke an pfeffer@thunertagblatt.ch oder auf Instagram @pfaeffer. Wir schauen Sie gern an und werden sie allenfalls in den nächsten Ausgaben und online auf unserem Instagram-Kanal und unserer Website vorstellen! Wir freuen uns auf viel kreative Post!
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