Fünf gegen das Hochhaus
Gegen das Bärenhochhaus sind fünf Einsprachen eingegangen. Nebst dem Mehrverkehr und dem Lärm ernten auch die Bauprofile Kritik: Sie würden die Wirklichkeit verzerren.

Mit 100 Metern würde das Hochhaus auf dem Ostermundiger Bärenareal das höchste Haus im Kanton, überragt nur von der Spitze des Münsterturms. Gegen ein derart ambitioniertes Projekt ist Widerstand vorprogrammiert. Und tatsächlich: Während der öffentlichen Auflage sind beim Regierungsstatthalteramt fünf Einsprachen gegen das Zentrum Bären eingetroffen. Drei stammen von Privatpersonen, zwei von anderen Organisationen, wie Verena Bender vom Statthalteramt erklärt.Die Einsprechenden kritisieren unter anderem die Gebäudehöhe, den Schattenwurf, die Fassadengestaltung, den Mehrverkehr und den im Moment fehlenden Velostreifen.
«Unsichtbare» Bauprofile
Eine der Einsprachen stammt vom Quartierverein Burgfeld. Dieser verknüpft seine Eingabe mit mehreren Forderungen. Zum Beispiel müsse ein Lärmschutzkonzept für die Bauzeit ausgearbeitet werden. Auch brauche es zusätzliche Massnahmen gegen den Mehrverkehr, damit die Zubringerstrassen im Burgfeldquartier nicht als Schleichwege benutzt würden.
Und mit deutlichen Worten kritisiert der Verein die Bauprofile für das Hochhaus, die nicht 100 Meter hoch sind, sondern nur 38 Meter. «Bauprofile sind doch dazu da, dass man sich die Dimensionen eines Bauprojekts vorstellen kann», erklärt Melchior Dodel, Vorstandsmitglied des Quartiervereins. Beim Bärenareal sei das nicht möglich. «Das ist sehr störend.» Laut dem Verein gibt es genügend technische Möglichkeiten, die gesamte Höhe anzuzeigen, beispielsweise mit Ballonen.
«Mit oder ohne Gemeindesaal? Der Ball liegt bei der Gemeinde.»
Mit diesem Einsprachepunkt kritisiert der Quartierverein indirekt auch das Regierungsstatthalteramt. Dieses hat nämlich zugestimmt, dass die Bauprofile nur 38 statt 100 Meter hoch sind. Damit stützte es die Argumentation der Bauherrin, der Halter AG: 100 Meter hohe Bauprofile seien ein Sicherheitsrisiko, da die Gerüstteile bei Sturm auf die benachbarten Bahngeleise stürzen könnten. Damit sie keine Gefahr für den Flugbetrieb darstellen, müssen so hohe Bauprofile zudem beleuchtet werden. Mit den nur 38 Meter hohen Profilen ist dies ebenfalls nicht mehr nötig.
Baubeginn in einem Jahr?
Fünf Einsprachen – «das entspricht ungefähr unseren Erwartungen», erklärt Thomas Lüthi, Projektleiter bei der Halter AG. Inhaltlich äussert er sich noch nicht zu den Eingaben, zuerst will er sie im Detail studieren. Er gibt aber zu bedenken, dass «das Bauprojekt der Überbauungsordnung entspricht». Deshalb ist er guten Mutes, dass der Statthalter dem Bärenzentrum trotz den Einsprachen zustimmt.
Die Halter AG rechnet nach wie vor damit, im Herbst 2018 mit den Bauarbeiten starten zu können. In diesem Fall wäre das Zentrum im Frühling 2021 bezugsbereit.
Gemeinde klärt ab
Nach wie vor unklar ist, ob ein Gemeindesaal ins Bärenzentrum integriert wird. Das Ostermundiger Parlament sagte dazu zwar Ja, eine Privatperson hat dagegen aber Beschwerde eingereicht. Der Statthalter hat diese abgewiesen, der Entscheid ist inzwischen rechtskräftig. In den drei Monaten, die das Verfahren dauerte, plante die Halter AG aber ohne Gemeindesaal weiter. Komme der Saal nun doch, müssten Planungsschritte rückgängig gemacht werden, so Projektleiter Lüthi. «Unser Angebot steht nach wie vor. Der Ball liegt im Moment bei der Gemeinde.»
«Wir treffen im Moment verschiedene Abklärungen», sagt Gemeindepräsident Thomas Iten (parteilos). Mehr verrät er nicht. Nur noch so viel: Entscheidungen sollten voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember vorliegen.
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