Digitale Sommets MusicauxFünf Abende mit fünf Konzerten grosser Künstler
Die Sommets Musicaux de Gstaad finden statt: Eine Woche lang wird im Livestream konzertiert – zum ersten Mal in der Veranstaltungsgeschichte.

Für ihre 21. Ausgabe blieb den Sommets Musicaux de Gstaad wie so vielen anderen Kulturveranstaltern «nichts erspart», wie sie in einer Mitteilung schreiben. Die Restriktionen hätten immer wieder nach neuer Ausrichtung verlangt, und für das Festival wurde bis zum Schluss gekämpft – selbst für ein Programm mit reduzierten Publikumszahlen.
Doch es kam anders: «Als Zeichen der Hoffnung und in Gedanken an die Künstler und das gegenwärtig komplett ausgebremste Kulturgeschehen – aber auch ganz einfach, um weitermachen zu können – beschloss die Festivalleitung, das Festival trotz allem stattfinden zu lassen, aber in anderer Form», schreibt sie. Will heissen: Fünf Konzerte sollen nun am Festivalstandort gefilmt und auf der Website des Festivals kostenfrei gestreamt werden. Alle Konzerte werden aufgenommen und von RTS – Espace 2 und Mezzo sowie von Medici TV zu einem späteren Zeitpunkt übertragen.
Stelldichein der Stars
Martha Argerich gastiert in einem Konzert für Klavier und Violine (Beethovens Kreutzer-Sonate Nr. 9 A-Dur, op. 47 und Cäsar Francks Violinsonate A-Dur FWV 8) und mit einem Programm für zwei Klaviere (En noir et blanc für zwei Klaviere von Claude Debussy und Sinfonische Tänze für zwei Klaviere, op. 45b von Rachmaninow). Sie tritt am 2. Februar, um 19.30 Uhr, zusammen mit Renaud Capuçon, dem künstlerischen Leiter der Sommets Musicaux de Gstaad, auf. Am 3. Februar, um 19.30 Uhr, spielt sie mit ihrem Landsmann Nelson Goerner, einem der besten Pianisten seiner Generation.
Lehrer und Schüler
Jean-Paul Gasparian, Prix-Thierry-Scherz 2020-Preisträger beim Festival Sommets Musicaux de Gstaad, wird am 4. Februar, um 19.30 Uhr, von der Südkoreanerin Bomsori Kim in einem den Komponisten Beethoven (Violinsonate Nr. 5 F-Dur, op. 24, «Frühlingssonate»), Brahms (Violinsonate Nr. 3 d-Moll, op. 108) und Karol Szymanowski (Nocturne & Tarentelle op. 28 für Violine und Klavier) gewidmeten Programm begleitet.
Michel Dalberto, Preisträger des ersten Internationalen Mozartwettbewerbs Salzburg im Jahr 1975, Clara-Haskil-Preisträger im Jahr 1975, Gewinner des ersten Preises bei der Leeds International Piano Competition 1978 und emeritierter Professor, gibt sein Konzert am 5. Februar, um 19.30 Uhr. Zu hören sind die Klaviersonate Nr. 19, c-Moll, D958 und die Sonate Nr. 21, B-Dur, D960 von Franz Schubert.
Ein einzigartiges Konzert
Den Abschluss des Festivals gestaltet am 6. Februar, um 19.30 Uhr, der Pianist Alexandre Kantorow zusammen mit dem französischen Cellisten Victor Julien-Laferrière und Renaud Capuçon mit dem Klaviertrio a-Moll, op. 50, «in Erinnerung an einen grossen Künstler» von Peter Iljitsch Tschaikowsky.
Kein Preis, ein Ausblick
Bei aller Freude darüber, dass einige Konzerte wenigstens digital der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, schreiben die Veranstalter auch, dass die beiden Musikpreise Prix Thierry Scherz und Prix André Hoffmann heuer nicht vergeben werden, da sich die Konzerte für junge Talente nicht organisieren lassen. Gleichzeitig weist die Festivalleitung bereits auf die Termine der 22. Festivalausgabe vom 28. Januar bis 5. Februar 2022 hin.
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