Führte ein Tweet zur Oscar-Verwechslung?
Der Schock nach dem wohl grössten Patzer in der Geschichte der Oscarverleihungen sitzt noch tief: Das zuständige Unternehmen PwC übernimmt volle Verantwortung.

Nach der Ansager-Panne bei den Oscars hat das Unternehmen PwC die volle Verantwortung für den Fehler am Sonntagabend übernommen. Das Mitarbeiterteam habe die falsche Verkündung des Gewinners in der Kategorie bester Film nicht zügig genug korrigiert, teilte die Rechnungsprüfungsfirma PricewaterhouseCoopers am Montagabend mit. «Als der Fehler aufgetreten war, wurden die Abläufe zur Korrektur nicht schnell genug durchgeführt», hiess es in einer Erklärung.
Es wurde nicht bekanntgegeben, welche Protokolle konkret verletzt wurden. Allerdings hatten drei Produzenten von «La La Land» bereits ihre Dankesreden gehalten, als schliesslich verkündet wurde, dass der tatsächliche Gewinner «Moonlight» sei. Mehr als zwei Minuten waren zuvor verstrichen.
Beatty zögerte
Die Schauspieler Warren Beatty und Faye Dunaway hatten das Musical «La La Land» fälschlicherweise zunächst zum Sieger erklärt. Beatty hatte dabei noch hinter der Bühne einen falschen Umschlag von einem PwC-Prüfer, Brian Cullinan, erhalten. Dieser war ein Duplikat der Verkündung in der Kategorie beste Hauptdarstellerin – Emma Stone für «La La Land». Beim Lesen hatte Beatty lange gezögert, Dunaway schliesslich rief den falschen Gewinner aus.
«Wir sind zutiefst dankbar für die Grösse, die alle in einem so schwierigen Moment bewahrt haben», erklärte PwC. In den vergangenen 83 Jahren habe die Academy die Wirtschaftsprüfer mit der Aufgabe betraut, die Gewinner zu ermitteln und weiterzugeben. «Letzte Nacht sind wir dabei gescheitert.»
Spekulationen, ob ein Tweet eines Mitarbeiters zu der Panne geführt haben könnte, wollte das Unternehmen nicht kommentieren. Momente vor der Ausgabe des falschen Umschlags hatte Cullinan ein Foto von Schauspielerin Emma Stone gepostet, das sie hinter der Bühne zeigte. Später wurde der Tweet gelöscht.

Ein unabhängiger Markenspezialist in London, Nigel Currie, sah die Zusammenarbeit zwischen PwC und der Oscar-Academy in Gefahr. Der Fehler sei so schwerwiegend, wie man ihn sich kaum vorstellen könne. «Sie hatten einen ziemlich einfachen Job und versagten dabei auf spektakuläre Weise.» Es dürfte nun Krisengepräche geben, wie damit weiter verfahren werde.
AP/chk
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