Re-Start 2. Liga interregionalFryand trifft und leidet
Dem FC Spiez gelingt beim Re-Start in der 2. Liga inter gegen Bubendorf ein 1:0-Erfolg. Joel Fryand, der Sohn von YB-Konditionstrainer Martin Fryand, buchte das goldene Tor im Abstiegskampf.

Die Muskeln brannten und jeder Schritt verursachte nun Schmerzen. Einige Fussballer des FC Spiez schienen gegen Ende der ersten Meisterschaftspartie in der 2. Liga interregional nach fast acht Monaten Pause auf dem Zahnfleisch zu laufen. Doch die Oberländer überwanden ihren inneren Schweinehund, ackerten solidarisch im Kollektiv und quetschten die letzten Energiereserven aus ihren Körpern. Sie grätschten an der Seitenlinie und verhinderten Flanken. Sie hauten die Bälle aus der Gefahrenzone und versuchten ihre 1:0-Führung im Abstiegskampf gegen den FC Bubendorf mit aller Macht über die Zeit zu retten.
Mit Torhüter Noah Schwengeler verfügten die Spiezer zudem über einen starken Rückhalt, der den Ball in der Schlussphase wie magnetisch anzog und gleich mehrfach aus den Winkeln fischte. Und war der überragende Schlussmann, welcher auch schon in der Startphase einen Penalty der Gäste spektakulär mit dem Fuss entschärft hatte, geschlagen, scheiterten die gegen Ende immer stärker agierenden Baselbieter entweder am Pfosten (86.) oder gelang es dem Spiezer Abwehrturm Stanislav Turk die Kugel in extremis per Kopf von der Linie zu kratzen (91.).
Gewaltige Vorfreude
Als der Schiedsrichter die packende Partie nach über 94 Minuten endlich abpfiff und der Sieg feststand, sackten einige Spiezer Akteure erschöpft und glücklich zu Boden. Auch Joel Fryand warf sich auf den Rasen, blickte in den bewölkten Himmel und freute sich über den Sieg. «Die Vorfreude auf den Re-Start war gewaltig. Nach so langer Zeit endlich wieder ein Meisterschaftsspiel bestreiten zu können, war speziell und hat viel Spass gemacht», sagte der agile Flügelstürmer, dessen wunderbarer Treffer in der 37. Minute per technisch feinem Innenristvolley nach einem Corner letztlich den Sieg brachte.
Der Sohn des Ex-Profis und YB-Konditionstrainers Martin Fryand verhehlte jedoch nicht, dass auch er gegen Ende der Partie mit schwindenden Kräften zu kämpfen hatte und nahe an einem Krampf war. «Wir bereiteten uns gut vor auf den Re-Start. Aber die Intensität in einem Meisterschaftsspiel ist höher. Das hat man nach so langer Zeit ohne Ernstkampf schon gemerkt.»
Polster im Abstiegskampf
Dass die Spiezer in der Schlussphase teils fast über ihre Leistungsgrenzen gingen, lohnte sich. Dank des knappen Siegs vergrösserten die Oberländer den Vorsprung auf die Bubendorfer, die unmittelbar unter dem Abstiegsstrich klassiert sind, auf fünf Punkte. «Der Sieg gibt uns für die verbleibenden Spiele ein Polster und verschafft uns zusätzlich Luft. Bei einem Remis oder einer Niederlage wäre der Druck gestiegen», sagte Spiez-Coach Patrick Baumann.
Weil die Oberländer in den nächsten Wochen sogar noch ein Spiel mehr in der Hinterhand haben als die Baselbieter – Spiez wird noch vier Partien bestreiten, Bubendorf nur noch drei – stehen die Chancen hervorragend, dass sie auch in der nächsten Saison in der fünfthöchsten Liga der Schweiz agieren dürfen. Der hart erkämpfte Erfolg gegen die Basebieter könnte dabei auf dem Weg zum Klassenerhalt einen Meilenstein darstellen.
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