Frühling
Redaktor Fabian Sommer zum Playoff-Out des EHC Biel.
Der Frühfrühling sei jajene Zeit, in der mehr Dinge zu Ende gingen als sonst irgendwann im Jahr, sagte der alte Bekannte. Er sass auf einem Bänkli vor dem schönsten Fussballplatz der westlichen Hemisphäre (Mühlefeld, Biel-Madretsch) und betrachtete seufzend seine Spielerlizenz.
Das Foto dafür hatte er 1998 machen lassen, als er 16-jährig seine ersten Spiele als Aktiver absolvieren durfte. Letzte Woche hat er im Training zum elften Mal die äusseren Bänder am Sprunggelenk gerissen. Seine Fussballkarriere, sagte der Bekannte, sei jetzt vorbei. Jetzt vorbei wie die Nebelzeit im Seeland. Und jetzt vorbei wie die Hockeysaison für den besten Club der westlichen Hemisphäre, den EHC Biel.
Ich seufzte jetzt auch.
Am Tag nach dem Out unserer Helden gegen unseren liebsten Hassverein aus Bern hatte ich den EHC-Biel-Verwaltungsratspräsidenten in der Raststätte Grauholz getroffen. Ich fragte ihn, wie es gehe. Er sagte: «Schlecht.» Dann sagte er nichts mehr. Der Mann stand in seinem Anzug am Fenster, ass geräuchertes Forellenfilet, das er mit einer Plastikgabel zerdrückte und in Tartarsauce tunkte.
Dazu schaute er Leuten zu, die ihr Auto volltankten. Irgendwie hat das Bild Symbolcharakter, dachte ich. Der Fisch wird zermantscht wie der EHC Biel in den Playoffs. Gleichzeitig ist der Blick des Chefs unaufhörlich Richtung Zukunft gewandt oder zumindest dorthin, wo die Energie herkommt.
Dem alten Bekannten erzählte ich von diesen Gedanken nichts. Ich sagte nur, dass er recht habe,was den Frühfrühling betreffe.
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