Käse aus der kongolesischen Schweiz
Ein Unternehmer aus dem Ostkongo lässt sich von Schweizer Tradition inspirieren. Ausser bei der Käsesorte.
Alex Kasole Singa wollte gerade zur Käsefarm fahren, als das Telefon klingelte. «Chef, bleib zu Hause. Sie schiessen», brüllte sein Vorarbeiter in den Apparat. Da wusste Kasole, dass der Krieg ausgebrochen war. Wieder einmal. Mitten auf seinen Weiden.
Der 33 Jahre alte Unternehmer erzählt das mit einem Lächeln. Ein bisschen Krieg bringt ihn nicht aus der Ruhe. In seiner ostkongolesischen Heimat bricht immer mal wieder eine Rebellion aus. Die vorläufig letzte ging vor eineinhalb Jahren zu Ende. Milizen plündern und morden allerdings noch immer im Masisi-Gebirge, wo Kasole die Käsefarm führt. Aber was soll er machen? «Wir produzieren einfach weiter», versichert er.