Der SCB bleibt ohne SiegFrischer Wind? Tatsächlich – es zieht bereits gewaltig
Vier Spiele, vier Niederlagen. Der SC Bern ist nach einer Woche Meisterschaft dort, wo er nicht mehr sein wollte: im Seich.

Ach, wie gross war die Lust auf Eishockey am 7. September in Bern. Vor dem ersten Saisonspiel gegen Gottéron schienen sich die Protagonisten auf rauer See zu wähnen, so häufig erwähnten sie den «frischen Wind», der nun im Club wehe.
Einen Dienstag später zieht und stürmt es bei den Bernern tatsächlich bereits ordentlich: Nach vier Partien stehen sie ohne Punkt da. In Genf unterlag die Equipe von Johan Lundskog 1:3.
Dabei hätte sich der SCB vor der Begegnung nur an seiner morgendlichen Social-Media-Botschaft orientieren müssen: «Zäme für Bärn – hütt si mir United. Hopp YB!», mit diesen Worten unterstützte er die Young Boys vor dem Champions-League-Match gegen Manchester. Aber «United», vereint, das ist dieser SCB noch gar nicht.
Immer wieder bricht einer aus dem Kollektiv aus, stimmt die Abstimmung nicht. In den ersten Partien wurde zweimal ein Wechselfehler sanktioniert – die ausgesprochene Strafe führte zu einem Gegentor. In Genf folgte das nächste grobe Missverständnis an der Bande. Grégory Sciaroni verlor tief in der gegnerischen Zone einen Zweikampf, Jeremi Gerber war bereits hinter die Grundlinie gezogen, Servette kam zum Konter, hinten sicherte mit Calle Andersson aber nur ein SCB-Verteidiger ab. Als Ramon Untersander – es handelt sich nicht um Anderssons eigentlichen Abwehrpartner – aufs Eis sprang, war es zu spät.
Zum dritten Mal in Folge misslingt der Saisonstart
Einmal mehr passte beim SCB kaum etwas zusammen. Das Pendel der Fehlpässe und Puckverluste schlug nicht mehr so hoch aus wie auch schon, aber eben: Es schlug aus. Und offensiv agierten die Gäste ungefährlich. Cory Conacher sorgte im Mitteldrittel immerhin für eine willkommene Premiere: Er stocherte in Überzahl den Puck zum 1:1 über die Linie. Es handelte sich um den ersten Powerplay-Treffer des SCB im zwölften Anlauf in dieser Spielzeit.
Und danach? Reüssierte Genf innert 35 Sekunden zweimal auf simple Weise: Schuss von der blauen Linie, Verkehr vor Manzato, et voilà. Vor dem zweiten Servette-Tor zog der linke Flügel Simon Moser übereifrig auf die rechte Seite in den Zweikampf – erfolglos. Die Szene war sinnbildlich für den SCB: Der Einsatz ist da, aber vieles wirkt unkoordiniert. Wobei es anzumerken gilt, dass der rechte Flügel Conacher in diesem Fall den Zweikampf gar nicht erst geführt hat.
Jedenfalls ist die Mannschaft bereits wieder dort, wo sie nicht mehr sein wollte: im Seich. Zum dritten Mal in Folge ist ihr der Saisonstart missglückt.
Die nächsten Spiele bestreitet Bern zuhause gegen Langnau und Ajoie. Kann bereits im September das Credo «Verlieren verboten» gelten?
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