Frische Vorstandsmitglieder für den Tell
Ein neuer Präsident und fünf neue Vorstandsmitglieder: Der Verein Tellspiele Interlaken zeigt, dass er trotz eines finanziellen Engpasses an die Zukunft des Traditionsfreilichtspiels glaubt.

«Vor zwei Jahren habe ich mir meinen Bubentraum erfüllt, beim Tellspiel mitzumachen», sagte Pascal Minder im Kirchgemeindehaus Matten an der Hauptversammlung des Tellspiele-Vereins. Zwei Saisons hat er jetzt als Stauffacher mitgespielt, nun haben die Vereinsmitglieder den Lehrer aus Wilderswil zum neuen Präsidenten gewählt.
«Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben, aber auch offen sein für Neues. Ich bin überzeugt, dass gute Ideen Wurzeln schlagen und schliesslich Früchte tragen», sagte Minder. In der Saison 2016 hat der Verein neue Ideen eingebracht: Ueli Bichsel inszenierte Schillers Werk als «Tell – ein Stück Schweiz».
Mit neuen Szenen, darunter einem Sturm auf dem Vierwaldstättersee, und in Mundart für das Volk von Uri, Schwyz und Unterwalden. «Wir erhielten bei jeder Aufführung eine Standing Ovation. So etwas ist noch nie passiert», erinnerte sich der scheidende Präsident Peter Wenger.
Noch keine Rechnung
Allerdings: Die Neuinszenierung kostete, und die Publikumszahlen blieben mit 19'000 statt 25'000 unter dem Budget, was einen Minderertrag von rund 132'000 Franken ausmacht. Der Verein war Ende Jahr nicht mehr liquid. Rechnung und Budget 2017 lagen an der Versammlung noch nicht vor, es wird eine ausserordentliche Versammlung geben.
Sicher ist, dass Christoph Blocher dem Verein eine, so Präsident Peter Wenger, «enorm grosszügige Spende» zukommen lässt. Die Höhe wurde auch auf Nachfrage aus der Vereinsversammlung nicht genannt. Ob das Geld Teil der Rechnung 2016 sein kann, wird noch abgeklärt.
Wenger freute sich, dass der Verein trotz der Turbulenzen gleich sechs Leute fand, die neu im Vorstand mitarbeiten: Neben Pascal Minder wurden René Gilgen, Frank Kantlehner, Ester Käsermann, Dany Rhyner und Peter Schlunegger gewählt, Vizepräsident Jürg Kübli und Richard Meier wurden im Amt bestätigt. Neuer Chef der Spielleitung ist Romano Steffen, auch er spielt Stauffacher. Er ersetzt Kari Bieri. Neu in der Spielleitung für Silvan Steiner ist Megy Schlunegger.
Tellspieler gesucht
Steffen zeigte auf der Tabelle der Mitspielenden für die kommende Spielsaison, dass noch einige Rollenträger gesucht werden. Interessenten sind willkommen. Die Integration von neuen Mitspielenden ist für Ueli Bichsel ein Schwerpunkt bei der Saisonvorbereitung. Die Inszenierung erhält nach der Auswertung von Videoaufnahmen noch einige Retuschen. «Die neuen Elemente haben gefallen, künstlerisch gesehen war es eine tolle Saison», sagte er.
Der Verein machte Peter Wenger zu seinem ersten Ehrenpräsidenten und Kari Bieri zum Ehrenmitglied. Traditionsgemäss wurden die Mitspielenden ausgezeichnet, die jahrelang mitspielen: Elisabeth Jorns und Daniel Niedermann für 400, Ruth Fleuti und Thomas Loew für 500 und Monika Aeschimann für 600 Vorstellungen.
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