Freie Fahrt für Velos und Inlineskater
Murten hat die Saison der Slow-up-Veranstaltungen eröffnet. Bereits zum zwanzigsten Mal waren die Strassen rund um den See für den Langsamverkehr reserviert.
Ausgerechnet ein Verbot ist am Sonntag rund um den Murtensee für viele ein ganz persönliches Stück Freiheit. Es ist Slow-up-Tag, und die asphaltierte Strasse gehört an diesem Tag dem Langsamverkehr. Dieser rollt mächtig und gleichzeitig bedächtig dahin.
Trotz dem durchzogenen Wetter ist das Interesse an der Jubiläumsausgabe des Slow-up Murtensee, der zum zwanzigsten Mal durchgeführt wird, gross: Familienväter mit den Kindern im Anhänger, die Jungmannschaft auf sportlichen Bikes, die ältere Dame mit dem Elektrovelo. Alle erobern die Strasse für sich, machen an den Ständen in den Dörfern ausgiebig halt und bestaunen die abwechslungsreiche Landschaft.
Nathalie Rey (26)

«Genau so soll es sein», sagt Nathalie Rey. Die 26-Jährige ist mit Freunden und ihrem Hund Surprise unterwegs. Wohnhaft in Villarepos bei Courtepin, nutzt sie die Strassensperre jedes Jahr für ein gemütliches Treffen unter Freunden. Und sie zeigt damit ihre Verbundenheit mit der Region und ihrer Bevölkerung.
Die Gruppe zeigt keine sportlichen Ambitionen, heute wolle man es gemütlich nehmen und auch den Wein der Gegend kosten. Zu andern Slow-up-Veranstaltungen mag Rey nicht reisen, das widerspricht für sie dem Grundgedanken der Veranstaltung. «Wenn ich zuerst ins Auto steigen muss, nur um an einem Slow-up teilzunehmen, lasse ich es lieber bleiben.»
Luana Martins (11)

Unterwegs fällt auf, dass die Leute aus der näheren Umgebung die Szene dominieren. Das bestätigt auch die 11-jährige Luana Martins aus Praz. Schulkolleginnen sind da, Nachbarn, Freunde. Luana wagt auf ihren Inlineskates in zweifacher Hinsicht etwas Neues.
Die rollenden Untersätze hat sie vor einem Monat das erste Mal montiert, und jetzt möchte sie erstmals am Slow-up teilnehmen. In früheren Jahren hat sie jeweils zugeschaut, wie die Leute an ihrem Haus vorbeifuhren. «Cool» sei das hier, aber sie wisse nicht, ob sie es bis Praz schaffen werde.
Familie Leuba

Die Sorge, nicht die ganze Strecke um den See zu schaffen, haben Ilja und Alyson nicht. Sie reisen bequem im Anhänger mit. Vorne gibt Rolf Leuba das Tempo vor, hinten hilft Clara Leuba auf Inlineskates mit.
Auch Leubas sind mit einer ganzen Gruppe unterwegs, ganz nach dem Motto «Sport und Spass». «Villars-le-Grand unterstützt die Leute hier in den Dörfern», rufen sie und fahren weiter.
Philippe Oulevey (69)

Der 69-Jährige aus Corcelles mag es gemütlich: Für die Murtensee-Tour hat Philippe Oulevey sein altes Stahlross herausgeputzt und sich auf den Sattel geschwungen. Er ist allein unterwegs, weicht aber den Gesprächen mit anderen Teilnehmern nicht aus.
Es sei lässig, bei einem Glas Wein ein wenig mit Fremden zu plaudern und dann wieder weiterzuziehen, meint er. Fünf-, vielleicht sechsmal habe er schon teilgenommen, und jedes Mal sei es ein schönes Erlebnis gewesen. «Dieses Jahr hat es etwas weniger Teilnehmende», sagt er. Stören tue ihn das aber nicht.
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