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Skandalöse Kontrollen am Doha-Airport – Frauen verklagen Katar wegen gynäkologischen Untersuchungen
Skandalöse Kontrollen am Doha-Airport – Frauen verklagen Katar wegen gynäkologischen Untersuchungen
Die Kontrollen im Flughafen von Doha Ende 2020 haben ein juristisches Nachspiel. Die betroffenen Passagierinnen wollen unter anderem auf ihren Fall aufmerksam machen.
Zwangsuntersuchungen am Flughafen von Doha: Frauen verklagen nun gleiche mehrere Institutionen in Katar.
Foto: Karim Jaafar (Al-Watan/AFP/Archiv)
Eine Gruppe von Frauen wollen Katar wegen gynäkologischer Zwangsuntersuchungen auf dem Flughafen in Doha verklagen. Sieben betroffene Passagierinnen planten rechtliche Schritte, um «eine Botschaft an die katarischen Behörden zu senden», sagte der in Sydney ansässige Anwalt Damian Sturzaker am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Frauen «kann man nicht auf diese Weise behandeln».
Frauen aus insgesamt zehn Flugzeugen, darunter 13 Australierinnen, waren Ende vergangenen Jahres Zwangsuntersuchungen unterzogen worden. Anlass war die Entdeckung eines in Plastik gewickelten Säuglings auf einer Flughafentoilette. Australiens Premierminister Scott Morrison bezeichnete den Vorfall damals als «entsetzlich und inakzeptabel». Die Aktivistin Aisha al-Kahtani, die 2019 wegen der ihrer Ansicht nach herrschenden Unterdrückung von Frauen in Katar nach London geflohen war, verwendete auf Twitter die Worte «sexueller Übergriff».
«Die Gruppe von Frauen hat an dem betreffenden Abend, der nun etwas mehr als ein Jahr zurückliegt, enorme Qualen erlitten und leidet weiterhin unter den Folgen der Geschehnisse», sagte Sturzaker. Sie forderten nun eine förmliche Entschuldigung, eine Entschädigung und Schutz für zukünftige Passagiere.
Katar ist eine ultrakonservative muslimische Monarchie, in der Sex und Geburten ausserhalb der Ehe mit Gefängnis bestraft werden können. Insbesondere mit Blick auf die Fussball-Weltmeisterschaft 2022 befürchtete das Golf-Emirat einen nachhaltigen Imageschaden. Die Behörden kündigten Ermittlungen an, der Regierungschef entschuldigte sich.
Klage gegen vier Institutionen
Sturzaker beklagte jedoch, dass die betroffenen Frauen nicht über Verbesserungen der Flughafenverfahren informiert worden seien. Ihre Versuche, eine Schlichtung zu erreichen, seien erfolglos geblieben. Sie wollten auch vor der WM auf ihren Fall aufmerksam machen. Besucher des Turniers «sollten sich darüber im Klaren sein, dass (...) diese Ereignisse passiert sind und sich jederzeit wiederholen können», sagte der Anwalt.
Die Klagen sollen demnach in den kommenden Wochen in Australien eingereicht werden. Sie richten sich gegen die katarische Luftfahrbehörde, den Hama International Airport, die Airline Qatar Airways sowie die Regierung des Landes.