Fragezeichen um die Säulen bei YB
Kann YB nächste Saison den FC Basel angreifen? Das hängt auch davon ab, wie stark die Leistungsträger Steve von Bergen und Guillaume Hoarau sein werden. Und wie Youngster Denis Zakaria im Falle eines Abgangs ersetzt werden würde.

Die Young Boys möchten nächste Saison selbstredend näher an den FC Basel rücken. «20 Punkte Rückstand sind zu viel», sagt Trainer Adi Hütter. Im Hintergrund ist Christoph Spycher mit der Kaderplanung beschäftigt. Viel Spielraum bleibt dem Sportchef nicht, derzeit geht es vor allem darum, was mit den ausgeliehenen Roger Assalé und Kevin Mbabu passiert.
«Wir haben noch ein wenig Zeit», sagt Spycher. Er ist nicht abgeneigt, beide Akteure zu behalten. Beim ivorischen Offensivspieler Assalé, 23, besitzt YB eine Option, beim dynamischen Rechtsverteidiger Mbabu, 22, entscheiden auch dessen Klub Newcastle, die Berater sowie der Fussballer mit.
Die Young Boys werden ab Sommer, diese Prognose sei erlaubt, aber auf jeden Fall ein Team besitzen, das Rang 2 erreichen kann. Wie immer seit Jahren. Ob endlich wieder ein Angriff auf Basel realistisch ist, hängt derweil auch davon ab, wie sich die Situation bei drei zentralen Fussballern entwickelt, in jeder Feldspielerreihe einem.
Spycher ist entspannt
In der Abwehr hinterliess der langjährige Captain Steve von Bergen zuletzt nicht immer einen stilsicheren Eindruck, er trug bei einigen Gegentoren die Schuld. Im Juni wird von Bergen 34, sein Vertrag läuft bis 2018, er ist Führungskraft, Leistungsträger, Abwehrchef. Aber kann er nächste Saison noch den Sicherheitsdienst eines Super-League-Spitzenteams anleiten? «Da mache ich mir keine Sorgen», sagt Hütter, «er hat seine Klasse über Jahre nachgewiesen und besitzt viel Routine.» Spycher ist ebenfalls «entspannt», wie er sagt: «Von Bergen ist auch abseits des Rasens enorm wertvoll.»
Zudem sei es so, dass YB im Herbst wieder in einer europäischen Gruppenphase engagiert sein wolle. «Vielleicht wird von Bergen dann halt nicht mehr alle drei Tage spielen», sagt Spycher. «Genau deshalb haben wir ja ein breites Kader.» Mit den zuletzt oft verletzten Grégory Wüthrich und Loris Benito stehen zwei starke Innenverteidiger im Team, der erfahrene Alain Rochat und der junge Kasim Nuhu ergänzen das Angebot. Spycher stellt aber klar, dass man mit Benito als Linksverteidiger plane.
Im Mittelfeld wiederum ist die Frage, ob Denis Zakaria den Verein verlässt. Man geht bei YB davon aus, dass der 20-Jährige ins Ausland wechselt. «Aber es muss ein Angebot sein, das für alle Beteiligten passt», sagt Spycher. Konkret sei noch nichts, Zakaria wird Woche für Woche von zahlreichen Klubs beobachtet.
Die Young Boys werden für den Nationalspieler eine ordentliche Millionensumme erhalten – und einen Teil davon ins Team investieren. «Doch wir würden keinen Spieler holen, der im zentralen Mittelfeld die unumstrittene Nummer 1 wäre und jede Partie neben Sékou Sanogo bestreiten würde», sagt Spycher, «denn wir haben mit Leonardo Bertone und Michel Aebischer zwei junge Akteure auf dieser Position.»
Kaum Erfahrungswerte
Im Sturm schliesslich hängt vieles von der Genesung Guillaume Hoaraus ab. Der Torjäger hat bei seiner schweren Hüftverletzung grosses Glück im Unglück gehabt, die Verantwortlichen rechnen bereits im Sommer wieder mit ihm. «Aber es gibt mit dieser Verletzung kaum Erfahrungswerte», sagt Hütter. «Wir müssen einfach abwarten, wie sich Hoaraus Gesundheitszustand entwickelt.»
Lieber als über die Zukunft spricht der Trainer über die nächsten Aufgaben – und das Heimspiel am Sonntag gegen Lugano. «Es sind noch acht Spiele zu bestreiten», sagt Hütter, «und wenn wir so zögerlich wie zuletzt in der ersten Halbzeit bei der 0:1-Niederlage gegen GC auftreten, werden wir nicht mehr viele Punkte gewinnen.»
Liveticker YB - Lugano ab 13.45 Uhr.
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