Flaschenwürfe auf Polizei –Augenzeugen widersprechen
Passanten sollen in der Nacht auf Sonntag beim Unfall am Bollwerk Flaschen auf Einsatzkräfte geworfen haben. Drei Augenzeugen wehren sich nun in einem Brief gegen die Darstellung der Polizei.

Beim Bollwerk in Bern kam es in der Nacht auf Sonntag zum schweren Unfall. Quelle: Google Streetview.
Der Unfall in der Nacht auf Sonntag beim Bollwerk gab vor allem zu reden, weil es sich beim Schwerverletzten um YB-CEO Wanja Greuel handelte. Doch nicht nur deswegen. Auch weil die Polizei mitteilte, Unbekannte hätten von der Schützenmatte aus «gezielt Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geworfen». Drei Augenzeugen widersprechen nun dieser Darstellung in einem Brief an diese Redaktion.
Sie hätten die Unfallarbeiten vom Anfang bis zum Schluss im Auge behalten. Angebliche Flaschenwürfe wollen sie nicht mitbekommen haben. Die Unfallarbeiten seien in keiner Art und Weise gestört worden. In Onlineartikeln der Tamedia-Titel sei dies jedoch suggeriert worden.
Die Kantonspolizei Bern hält nach wie vor an der Darstellung fest, dass während der Unfallarbeiten von der Schützenmatte her gezielt mehrere Flaschen geworfen wurden. Mediensprecher Dino Dal Farra präzisiert, dass die Würfe um circa 2.15 Uhr – also rund eine halbe Stunde nach dem Unfall – stattfanden. Er hält fest, dass die Flaschenwürfe gegen die Polizisten gerichtet waren. Mit «Einsatzkräften» sei in der Medienmitteilung kein Sanitätspersonal gemeint gewesen.
«Dramatisch aufgeblasen»
«Nicht nachvollziehbar und unangebracht» finden die drei Augenzeugen zudem, dass eine vom Unfall unabhängige Auseinandersetzung zweier Personengruppen in derselben Polizeimeldung unterkam. «Dadurch wird die Situation dramatisch aufgeblasen», heisst es im Schreiben. Laut Polizei hat sich diese Auseinandersetzung kurz vor 5 Uhr auf der anderen Seite der Schützenmatte abgespielt.
Polizisten, welche aufgrund des Unfalles noch immer den Verkehr regeln mussten, hätten den Streit zweier Gruppen mitbekommen. Dabei seien erneut Flaschen in Richtung Polizisten geflogen, sagt Dal Farra. Die Polizei setzte daraufhin Gummischrot ein. «Die beiden Ereignisse lagen zeitlich und örtlich nah beieinander», so Dal Farra, «es war daher naheliegend, dass die Polizei diese in einer Mitteilung zusammenfasst.»
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