Fingerzeig in der Dorfpostille
Ein extra ausgerichteter Infoabend der Gemeinde Lotzwil war relativ dürftig besucht. Das veranlasst eine Gemeinderätin zum Appell im «Lotzbu Löi».

Breite Unzufriedenheit oder bloss ein Sturm im Wasserglas? Mal vom einen, mal vom andern ausgehen musste, wer in den letzten Wochen und Monaten die Diskussionen rund um die geplante Schulraumerweiterung in Lotzwil mitverfolgte.Zunächst war das Geschäft an der Gemeindeversammlung im Spätherbst ohne Gegenstimme durchgewinkt worden: alles im grünen Bereich also.
Dann jedoch kam innerhalb der Frist das Referendum gegen das Projekt mit über hundert Stimmen zustande – was dann doch auf eine grössere Opposition hindeutete. Die Volksabstimmung Ende März hat es aber schliesslich deutlich gezeigt: Eine grosse Mehrheit der Lotzwilerinnen und Lotzwiler will die Schulraumerweiterung.
«Sehr enttäuscht»
Das Hin und Her ging am Gemeinderat jedoch nicht spurlos vorbei, wie eine Reaktion von Gemeinderätin Elsbeth Steiner in der aktuellen Ausgabe der Dorfzeitung «Lotzbu Löi» zeigt. Die Rätin mit dem Ressort Bildung und Kultur zeigt sich in einem Artikel «sehr enttäuscht» darüber, dass «nur knapp 40 Personen» die extra organisierte Informationsveranstaltung Mitte Februar besucht hätten.
Nur knapp vierzig Personen haben die Infoveranstaltung Mitte Februar besucht.
«Von denjenigen, die das Referendum ergriffen hatten, waren es 12 Personen», schreibt Steiner. Sie habe mit 70 und mehr Leuten gerechnet. Der Gemeinderat sei von einem Grossaufmarsch in der Turnhalle Dorf ausgegangen.
Zwar bedankt sich die Gemeinderätin bei den Bürgern für ihr Interesse an den Belangen, welche die Gemeinde betreffen. Sie kann aber nicht umhin, dem Artikel einen kleinen Fingerzeig beizufügen: Ausdrücklich lädt sie «alle» dazu ein, die Gemeindeversammlungen zu besuchen. Sie führt auch aus, dass die Informationen über alle Geschäfte bei der Gemeindeverwaltung aufliegen würden oder via Internet abgerufen werden könnten.
Aufruf wirkt nicht deplatziert
Vor dem Hintergrund, dass seitens der Kritiker und jener Personen, die das Referendum ergriffen hatten, vor allem die angeblich mangelhafte Informationstätigkeit des Gemeinderats angekreidet worden ist, erscheint Steiners Appell in der Dorfzeitung nicht deplatziert.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch