Fieses Spiel mit Mac-Nutzern
Apple spielt die Virengefahr laut einem auf «Zdnet» publizierten internen Dokument bewusst herunter. Ein Sicherheitsexperte wirft dem Konzern zudem vor, im Mac App Store veraltete Software anzubieten.

Zu Monatsbeginn warnte das französische Sicherheitsunternehmen Intego Mac-Nutzer vor einer Malware, welche sich als Virenschutz ausgibt, in Tat und Wahrheit aber genau das Gegenteil ist: Der Trojaner namens Mac Defender installiert sich über den Browser Safari auf dem Computer. Daraufhin erhält der Nutzer die Nachricht, dass sein Gerät von Viren verseucht sei, welche mit der kostenpflichtigen Mac-Defender-Vollversion aber beseitigt werden könne.
Die Virenmeldung ist allerdings, wie eingangs erwähnt, falsch: Die Cyberkriminellen versuchen nur, an Kreditkarteninfos heranzukommen (und den Nutzer zum Kauf der vermeintlichen Schutzsoftware zu bewegen). Um den Apple-Kunden glauben zu lassen, dass sein Computer wirklich infiziert ist, werden dauernd Pornoseiten geladen.
Virengefahr heruntergespielt
Sonst richtet die Scareware keinen Schaden an. Laut dem renommierten Techmagazin «Zdnet» sind viele Nutzer derzeit aber stark verunsichert und melden sich bei Apple Care (dem Service und Support von Apple-Experten). Dort begegnet man laut «Zdnet» dem Problem aber nicht mit der von Kunden gewünschten Aufmerksamkeit.
Ein Apple-Care-Mitarbeiter soll Zdnet.com berichtet haben, dass man instruiert worden sei, Apple-Kunden beim Entfernen der Malware nicht zu helfen. Apple-Care-Experten dürften nicht mal dementieren – geschweige denn bestätigen –, dass der Apple-Computer infiziert worden sei.
«Zdnet» stützt sich dabei auf ein Apple-internes Papier. Ist das Dokument echt, spielt der Apfel-Konzern die Virengefahr wider besseren Wissens herunter.
Mac App Store mit veralteten Programmen
Auf Apple.com heisst es: «PC-Viren sind für Mac OS X kein Thema und die integrierten Sicherheitsmechanismen schützen vor Malware – ohne ständige Warnmeldungen.» Dies dürfte nicht nur seit dem Auftauchen von Mac Defender Wunschdenken sein: Laut dem US-Blog «The Joshmeister on Security» des Sicherheitsspezialisten Joshua Long gefährdet alte Software Mac-Nutzer: Apples Mac App Store stelle ein Sicherheitsrisiko dar, weil in diesem Online-Laden nicht aktualisierte Software angeboten würde.
Long erwähnt konkret den Browser Opera, welcher ohne wichtige Sicherheitsupdates angeboten werde. Auch die App Kindle for the Mac sei nicht aktualisiert.
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