Feuerwehrmann zu fünf Jahren Haft verurteilt
Ein 27-jähriger Familienvater gab zu, zwischen 2012 und April 2014 15 Brände in Reconvilier gelegt zu haben. Am Mittwoch wurde der Feuerwehrmann zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.
Ein Feuerwehrmann aus dem Berner Jura ist am Mittwoch wegen Brandstiftung zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in Moutier sprach ihn schuldig, vierzehnmal vorsätzlich Feuer gelegt und zweimal eine Brandstiftung versucht zu haben.
Das Regionalgericht Berner Jura-Seeland ordnete auch an, dass sich der 27-jährige Familienvater einer ambulanten medizinisch-psychiatrischen Therapie unterziehen muss. Das gab Gerichtspräsident Jean-Mario Gfeller am Mittwoch bei der Urteilsverkündigung bekannt.
Obwohl durch die Brände niemand verletzt worden sei, hätten die Feuersbrünste eine echte Gefahr für die Allgemeinheit dargestellt, sagte Gfeller weiter. Bei jeder Feuersbrunst, die der Mann verursachte, habe der Angeklagte nach dem Alarm als Feuerwehrmann die Flammen bekämpft.
Verhaftet wurde der Mann nach einem solchen Einsatz. Er gab die Serie von Brandstiftungen rasch zu. Er verübte die Taten zwischen 2012 und 2014 in Reconvilier und Umgebung.
Leere Scheunen in Brand gesteckt
Der Feuerwehrmann gab vor Gericht als Grund für die Brandstiftungen persönliche Probleme an. Er bat vor Gericht um Entschuldigung für seine Taten und sagte, er sei sich der Schwere seiner Taten bewusst. Er wolle so rasch wie möglich eine Therapie beginnen. «Heute weiss ich, dass man über Probleme reden soll».
Zur Tatzeit hingegen habe er über diese Beziehungsprobleme nicht reden können. Im Kreis seiner Feuerwehrkollegen hingegen habe er sich wohl gefühlt.
Feuer legte der Mann jeweils an Scheunen und leer stehenden Gebäuden. Der Mann verwendete Brennpaste, die er mit einem Feuerzeug in Brand steckte. Mit den Bränden habe er niemandem schaden wollen, beteuerte er vor Gericht.
Dieses berücksichtigte im Urteil eine verminderte Schuldfähigkeit, das Geständnis des Mannes und erkannte eine echte Reue. «Viel Glück bei der Arbeit an Ihnen selbst», sagte der Gerichtspräsident dem Feuerwehrmann zum Abschied.
Dorf in Angst und Schrecken versetzt
Der Staatsanwalt hatte am Prozess eine Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren gefordert. Der Mann habe das Dorf Reconvilier zwei Jahre lang in Angst und Schrecken versetzt, sagte er in seinem Plädoyer am Montag. Das Verschulden des Mannes sei schwer.
«Mein Klient ist krank, er leidet an Pyromanie», sagte hingegen der Verteidiger des Feuerwehrmanns. Dem Angeklagten müsse eine verminderte Schuldfähigkeit zugestanden werden. Eine Freiheitsstrafe von höchstens drei Jahren sei angebracht, die Hälfte davon auf Bewährung.
SDA/tag
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